Düsseldorf Ins Depot am Steinberg ziehen wieder Bahnen ein

Düsseldorf · Vier Jahre nach dem Aus für den Betriebshof am Steinberg in Bilk ziehen dort doch wieder Bahnen ein. Die Rheinbahn verlegt ihre Oldtimer-Fahrzeuge in die südlichste Halle. Das soll auf dem Betriebshof in Lierenfeld den Platz für den Betrieb der Wehrhahn-Linie schaffen. Ob der Steinberg überhaupt noch verkauft oder wieder vollständig reaktiviert wird, ist inzwischen ungewiss. Mit dieser Entscheidung wartet man auf den neuen Chef Michael Clausecker, der zum 1. Januar - und damit drei Monate früher als ursprünglich geplant - auf Dirk Biesenbach folgt.

Eigentlich hatte die Rheinbahn den Steinberg verkaufen wollen, der Aufsichtsrat hatte vor längerer Zeit bereits zugestimmt. Geplant war eine Mischung aus Wohnquartier und Kultur, der Entwurf stammt von Architekt Karl-Heinz Petzinka. Die Kunstakademie sollte Ateliers in einer Halle erhalten. Wenige Tage vor der Unterzeichnung des Vertrags stoppte der Aufsichtsrat unter dem neuen Vorsitzenden, Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) aber im September vorerst die Pläne. Nun deutet vieles darauf hin, dass das bereits errichtete Balletthaus und die Wagenbauhalle der Karnevalisten die einzigen Kulturnutzer bleiben - und sich die Tänzer an Straßenbahnen als Nachbarn gewöhnen müssen.

Denn die neue Rathausführung will einen Wachstumskurs für die Rheinbahn. Als sicher gilt, dass der allein mit den bestehenden Betriebshöfen in Lierenfeld und Heerdt kaum möglich ist. "Wenn der Fuhrpark vergrößert wird, brauchen wir mehr Platz", sagt Sprecher Georg Schumacher. Der Neubau eines Betriebshofs ist aber kostspielig. Gut möglich, dass der Steinberg längerfristig als Übergangslösung genutzt und auch die anderen Hallen reaktiviert werden. Rechtlich wäre das kein Problem: Die Genehmigung für den Betrieb ist nie erloschen.

(arl)
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