Düsseldorf Internetseite zur Flüchtlings-Hilfe gestartet

Die steigende Zahl an Flüchtlingen führt zu einer Welle der Hilfsbereitschaft - bislang beklagen Ehrenamtler und Spender allerdings oft Probleme bei der Suche nach Ansprechpartnern. Nun soll eine Internet-Seite helfen, die durch eine Initiative von Bürgern entstanden ist.

So viele Flüchtlinge mussten die Städte 2014 neu aufnehmen
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Foto: dpa, jst fdt

Unter der Adresse www.fluechtlinge-willkommen-in-duesseldorf.de versammelt sie Kontaktdaten, sortiert nach Bezirken. "Die Menschen brauchen konkrete Adressen", sagt Hildegard Düsing-Krems, eine der Initiatorinnen. Gestern ging die Seite online, in den kommenden Wochen soll sie ausgebaut werden. Die städtische Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch lobt die Seite. "Wir haben unglaublich viel Nachholbedarf", sagt sie.

Dies gelte sowohl für die Unterbringung als auch für die Koordination des Ehrenamts. Auch die Stadt arbeite daran, ihr Internet-Angebot zu verbessern. Eine Erfahrung von Ehrenamtlern und Stadt ist, dass sich die Hilfe am leichtesten mit Blick auf konkrete Standorte organisieren lässt. So lässt sich genau einschätzen, was gebraucht wird. Koch sucht etwa über Facebook für die Einrichtung an der Borbecker Straße (Unterrath) nach "Männerschuhen und Männerkleidung für die schmalere Figur, Koffer, Rucksäcke, Taschen, Unterwäsche". Gestern traf sich erneut der "Runde Tisch" für den Bezirk 7. Auch dort vereinbarte man, die Hilfen nach Einrichtungen zu koordinieren. Wegen der Vielzahl an Sachspenden stellt die katholische Kirche einen ehemaligen Kindergarten als Lager zur Verfügung.

Kosten für Flüchtlinge: Die wichtigsten Antworten
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Foto: dpa, rwe lof

Die Bürgerinitiative "Bergisches Viertel" um Ex-Sparkassen-Vorstand Andreas Goßmann kritisiert unterdessen erneut, dass die Stadt im Bezirk 7 überproportional viele Flüchtlinge unterbringen wolle. Goßmann rechnet vor, dass dort 1783 von 7761 Flüchtlingen untergebracht werden sollen - fast ein Viertel. Die überproportionale Anzahl erschwere die Integration. "Wir fordern eine gerechtere Verteilung." Diese Rechnung ist umstritten, die Flüchtlingsbeauftragte Koch nennt sie "unlauter". So wurden auch Standorte mit niedrigerer Priorität einbezogen. Zudem seien die 600 Flüchtlinge in der Erstaufnahme in der Bergischen Kaserne ein Sonderfall, so Koch. "Hier muss keine Integrationsleistung erbracht werden." Für Kinder gilt zum Beispiel keine Schulpflicht.

(arl)
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