Irish Travellers in Düsseldorf Ein Ire verteidigt das Ordnungsamt

Düsseldorf · Für die Gespräche mit den Irish Travellers, die Anfang der Woche auf den Düsseldorfer Rheinwiesen kampiert haben, hatte sich die Stadt Unterstützung von einem Sprachlehrer aus Irland geholt. Der findet, die Stadt ist mit den Iren richtig umgegangen.

 OSD-Mitarbeiter schauten am Dienstag zu, wie die Landfahrer abreisten, nachdem die Polizei sich an den Rheinwiesen postiert hatte.

OSD-Mitarbeiter schauten am Dienstag zu, wie die Landfahrer abreisten, nachdem die Polizei sich an den Rheinwiesen postiert hatte.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Denn Cahill dolmetschte nicht nur, er baute auch einen Draht zu den Landfahrern auf, die in ihm vor allem einen Landsmann sahen. Die ein oder andere aggressive Anwandlung habe er entschärfen können, sagt er. Einem Mann, der mit Gewalt drohte, habe er mit einem fröhlichen "Schönen Dank, dass ihr das irische Wetter mitgebracht habt", den Wind aus den Segeln nehmen können. Die Kritik von mehreren Ratspolitikern am Vorgehen der Stadt, die etwa auf Anzeigen gegen die Wildcamper verzichtet hatte, kann Cahill nicht nachvollziehen: "Die Stadt hat viel Fingerspitzengefühl bewiesen und durchaus auch Härte gezeigt. Diese Leute haben ein hohes Gewaltpotenzial. Da war nur wichtig, sie möglichst schnell vom Platz zu bekommen."

Die Landfahrer seien in Irland als aggressiv bekannt. "Sie halten sich nicht an Regeln, haben ihre eigenen. Mit Gewalt gegen sie vorzugehen, könnte einen Gegenschlag aus Rache zur Folge haben", sagt Cahill.

Auch der Oberbürgermeister stellte sich gestern vor sein Ordnungsamt. Der OSD habe "gute und umsichtige Arbeit geleistet, zumal er gleichzeitig auch bei der Bombenentschärfung in Derendorf gefordert war", erklärte Thomas Geisel. Verwarngelder wegen diverser Verstöße zu verhängen, hätte "unverhältnismäßig hohen Aufwand" bedeutet und die Lage vor Ort verschärft.

(RP)
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