Düsseldorf Islamkonferenz wirbt für mehr Toleranz

Düsseldorf · Im Plenarsaal des Rathauses wurde über kulturelle Vielfalt und Respekt diskutiert.

Munise Oguzay (Projektkoordinatorin JIK NRW), Oberbürgermeister Thomas Geisel und Nina Presch (Leitung JIK)

Munise Oguzay (Projektkoordinatorin JIK NRW), Oberbürgermeister Thomas Geisel und Nina Presch (Leitung JIK)

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Unter dem Eindruck der Flüchtlingskrise haben rund 40 junge Muslime und Nicht-Muslime an der Auftaktveranstaltung zur ersten "Jungen Islam Konferenz" in NRW im Plenarsaal des Rathauses teilgenommen. Die JIK ist ein Projekt des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales, das in Zusammenarbeit mit anderen Trägern als ein Dialogforum für junge Menschen zwischen 17 und 25 Jahren dienen soll. Im Zentrum steht dabei die Frage, welche Bedeutung kulturelle Vielfalt für junge Erwachsene in Deutschland hat, und wie ein von Respekt und Gleichberechtigung geprägtes Zusammenleben realisiert werden kann.

"Häufig gilt es Vorurteile zu überwinden. Da kann ein Perspektivenwechsel hilfreich sein", sagt Nina Prasch, Projektkoordinatorin der JIK auf Bundesebene. Die Möglichkeit dazu soll den Jugendlichen mit einem Planspiel geboten werden, in dem sie sich mit einem simulierten Konflikt um den Bau einer Moschee auseinandersetzen müssen. Auch die Komplexität politischer Entscheidungen soll so vermittelt werden. "Idealerweise können unsere Teilnehmer das auf ihren Alltag übertragen", sagt Prasch.

Munise Oguzay, Projektkoordinatorin für die JIK in NRW bezeichnet sich selbst als ein typisches "Mädsche aus Kölle". Fragen nach ihrer Herkunft muss sie sich trotzdem oft beantworten. Und das, obwohl ihre Familie bereits in der vierten Generation in Deutschland lebt. Ihre Tätigkeit bei der JIK ist daher eine Herzensangelegenheit für die 35-Jährige. "Für viele junge Menschen in Deutschland gehört Vielfalt in der Gesellschaft längst schon zum Alltag", sagt sie. Die JIK wolle daher der neuen Generation junger Erwachsener eine Stimme verleihen. "Gerade über Muslime wird im gesellschaftlichen Diskurs häufig gesprochen - mit ihnen aber nur selten". Daher sei es wichtig, den Austausch zwischen jungen Muslimen und Nicht-Muslimen zu fördern.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Oberbürgermeister Thomas Geisel, der die politische Relevanz der JIK betonte. Das der Veranstaltung überstehende Motto "Zusammenhalt - jetzt erst recht", sei das Gebot der Stunde.

(hgw)
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