Feuerwerk und Cosplayer Japan-Tag endet im Goldregen
Düsseldorf · Voll, voller, Japan-Tag: Wer am Samstag die Düsseldorfer Innenstadt besuchte, kam nur langsam voran. 650.000 Besucher waren gekommen und feierten fernöstliche Kultur, Manga und Anime. Höhepunkt am Abend: Das grandiose Feuerwerk.
Kaum hatte Oberbürgermeister Thomas Geisel mit einem Gläschen Sake den diesjährigen Japan-Tag eröffnet, überkam die Besucher bereits der erste große Wolkenbruch des Nachmittags. In Scharen suchten sie Schutz vor dem Regen, stellten sich an den Ständen entlang des Rheinufers oder an den benachbarten Häusern unter.
Zum Höhepunkt des Japan-Tages aber blieb das Wetter trocken - dem Feuerwerk am Abend. Bunte Feuerblumen leuchteten ab 23 Uhr über dem Rhein und tauchten den Fluss und die Altstadt in immer neue Farben. Auf den Brücken und am Rheinufer schauten sich zahlreichen Menschen das großartige Spektakel an. Das Feuerwerk stellte in diesem Jahr "Die Kunst der Mode" in Bildern dar. 1500 Feuerwerkskörper bildeten Fächer, Herzen und Blumensträuße in effektvollen pyrotechnischen Bildern. Das Finale bildete auch in diesem Jahr wieder der schillernde Goldregen, das wohl beliebteste japanische Feuerwerkselement.
Das Wetter tagsüber war insbesondere für die vielen Fans der japanischen Popkultur kein Grund, zuhause zu bleiben. "Der Regen hält uns nicht davon ab, zum Japan-Tag zu kommen, vor allem, weil ja jetzt auch wieder die Sonne rauskommt", sagt Meike Dirks. Die 24-jährige Duisburgerin ist mit ihrer Freundin Mareike Bielok nach Düsseldorf gekommen. Die beiden machen mit beim Cosplay, also der möglichst originalgetreuen Nachbildung japanischer Manga-Figuren.
Im Video erzählt Meike Dirks, warum der Japan-Tag für sie einen Besuch wert ist.
Wochenlange Arbeit für das perfekte Kostüm
"Wir sind keine bestimmte Figur, sondern haben uns für eine Schulmädchen-Uniform entschieden", sagt Dirks. Sie bewundere die japanische Kultur, die Menschen und ihre Traditionen. "Ich würde auch gerne selbst mal nach Japan fliegen, aber da muss man sich schon viel Zeit für nehmen und das wird ziemlich teuer. Da ist der Japan-Tag eine gute Alternative."
Zum ersten Mal mit dabei war dagegen die 20-jährige Marcela. Seit einem Jahr schlüpft sie beim Cosplay immer wieder in verschiedene Rollen. Beim Japan-Tag hat sie sich als Thoka aus der Anime-Serie "Date a Live" verkleidet. Das Schneidern des Kostüms hat mehrere Wochen Arbeit in Anspruch genommen: "Allein in der vergangenen Woche habe ich bestimmt 30 Stunden an dem Kostüm gearbeitet, damit es so aussieht wie jetzt", sagt sie stolz. Sonderlich wasserfest ist das kurze Kleidchen allerdings nicht, die dazugehörigen Requisiten aus Kunststoff haben an Farbe verloren. Marcela nimmt's gelassen: "Das bessere ich später aus", sagt sie.
Vom Origami-Falten bis zum Japanisch-Crashkurs
Fernab der vielen Cosplayer und ihrer Kostüme bot der Japan-Tag aber auch einen Einblick in die Traditionen des Landes aus Fernost: Der Japanische Club lud zum Origami-Falten und zur Kimono-Anprobe ein, an gleich mehreren Ständen konnte man im Crashkurs Japanisch lernen und auf den Bühnen zeigten der Kinderchor der Japanischen Internationalen Schule, die Trommelgruppe Tentekko Taiko und Kampfsportler ihr Können.
Im Video gibt es einen Eindruck vom fernöstlichen Flair des Japan-Tages.