Einwohner Landeshauptstadt Jetzt gibt es mehr als 600.000 Düsseldorfer

Düsseldorf · In der Untersuchung "Sozialräumliche Gliederung" hat die Stadt ihre Bezirke unter die Lupe genommen und beurteilt. Das mehr als 200-seitige Papier arbeitet mit einer neuen Gesamtbevölkerungszahl: 600 068

 In einigen Jahren wurden keine Messungen durchgeführt, daher ergeben sich die fehlenden Werte.

In einigen Jahren wurden keine Messungen durchgeführt, daher ergeben sich die fehlenden Werte.

Foto: RP/Stadt Düsseldorf

Offenbar hat die Stadt an einem der vergangenen Tage bei der Einwohnerzahl eine bedeutsame Grenze geknackt - die 600 000. Denn das Amt für Statistik geht in einer Untersuchung der einzelnen Stadtbezirke von einer Gesamtbevölkerungszahl von 600 068 aus. Ein Experte des Amtes bestätigte gestern auf Anfrage, so viele Menschen seien derzeit in Düsseldorf gemeldet.

In Statistikerkreisen sind allerdings unterschiedliche Zählweisen üblich. Manche schreiben über einen längeren Zeitraum beobachtete Tendenzen fort, andere errechnen einen Saldo aus Zuzügen, Wegzügen, Geburten und Sterbefällen.

Das städtische Amt für Statistik hat jedoch in allen Darstellungen darauf gepocht, korrekt zu rechnen und hat schon vor mehreren Monaten darauf hingewiesen, dass man die in der Außenwirkung wichtige Grenze bald erreichen und überschreiten werde. Wann das genau sein würde, war jedoch nicht exakt vorherzusagen. Seit mehreren Jahren jedoch verzeichnet die Stadt einen jährlichen Zuwachs von 2000 bis 3000 Personen.

Die Prognosen für die kommenden Jahrzehnte sind ebenfalls unterschiedlich. Manche Experten glauben, dass Düsseldorf in den kommenden 20 Jahren durchaus noch um rund 30 000 Menschen wachsen wird.

Wohnungsmarkt ist angespannt

Dieser Trend wird im Rathaus durchaus differenziert gesehen. Während man es natürlich grundsätzlich begrüßt, attraktiv für Zuwanderer zu sein und dass u.a. mit dem wirtschaftlichen Erfolg begründet, sieht man aber auch die Probleme: Der Wohnungsmarkt ist jetzt schon angespannt und wird sich nicht entspannen, denn im Vergleich zum Zuwachs entstehen pro Jahr zu wenig neue Häuser und Wohnungen. Außerdem muss die Stadt mit zusätzlichen Kitas und anderen Infrastrukturmaßnahmen auf die neuen Bürger reagieren. Es gibt daher bereits Ideen, sich wegen des Zuwachses mit Nachbargemeinden zusammenzutun. Aber konkret ist das nicht, und das Umland hat bisher wenig Interesse daran gezeigt, zur Ausweichadresse zu werden.

Fachleute der Verwaltung sehen auch in steigenden Spritpreisen einen Grund für den wachsenden Reiz einer Großstadt: Langes Pendeln wird immer teurer, wer stadtnah oder zentral wohnt, muss nicht mehr für lange Fahrten zahlen und kann sein Leben dennoch ausreichend mobil gestalten. Unverändert bleibt in dieser Entwicklung ein klarer Frauenüberschuss. Derzeit gibt es einen eindeutigen Überhang von Frauen in der Stadt - er liegt bei deutlich mehr als 20 000.

Das wird sich bis 2026 angeblich nicht ändern, wenn die Fachleute Recht behalten: Dann nämlich steht bei 306 000 Einwohnern bei Geschlecht "männlich", bei 331 000 "weiblich".

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