Düsseldorf Jetzt hängen die Wahlplakate

Düsseldorf · Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Start der heißen Phase vor der Landtagswahl.

 Sarah Krzyzano und Malte Kämmerling brachten am Kirchplatz die Plakate der Düsseldorfer CDU-Kandidatin Angela Erwin an.

Sarah Krzyzano und Malte Kämmerling brachten am Kirchplatz die Plakate der Düsseldorfer CDU-Kandidatin Angela Erwin an.

Foto: andreas endermann

Die Stimmung wird langsam angespannt. Das merkte man spätestens gestern: CDU und Linke bemängelten, dass die Sozialdemokraten am Vormittag mit dem Kleben begannen, obwohl die Plakate erst ab 18 Uhr hängen durften. Auch die FDP soll einen Frühstart hingelegt haben. Ob das einen Vorteil verschafft hat? Fest steht: Rund sechs Wochen vor der Landtagswahl am 14. Mai beginnt die heiße Phase. Das sind die wichtigsten Antworten:

Wie wird in Düsseldorf gewählt? Rund 420.000 Menschen dürfen ihre Stimme abgeben. Bei der Landtagswahl gibt es vier Düsseldorfer Wahlkreise, in denen je ein Kandidat gewählt wird. Dazu kommt die Zweitstimme, über die Kandidaten durch die Parteilisten einziehen.

 Jan Kötter, Brigitte Franzen und Matthias Herz (v.l.) hängten derweil Plakate mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in Pempelfort auf.

Jan Kötter, Brigitte Franzen und Matthias Herz (v.l.) hängten derweil Plakate mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in Pempelfort auf.

Foto: Endermann Andreas

Wie eng ist das Rennen? Sehr. Die Landeshauptstadt ist unter den Kommunen in NRW das, was man bei den US-Wahlen einen "Swing State" nennt - die großen Parteien liegen eng beieinander. Die Wahlplattform Election.de, die Prognosen auf Basis von Hochrechnungen und historischen Werten anstellt, sieht derzeit im Nord- und Westkreis die Kandidaten der CDU leicht vorn, die SPD führt knapp in Süden und Osten. Zu diesem Zeitpunkt bedeutet das: alles offen.

Wie werben die Parteien? Der Wahlkampf ist komplizierter als früher: Weniger Menschen haben eine klare Präferenz, zudem gibt es mehr Kommunikationswege. "Wir müssen mehr Dinge machen als früher", sagte SPD-Wahlkampfleiter Peter Rasp gestern, als die SPD bei einem Medientermin über ihren Wahlkampf informierte. Immer wichtiger sind die sozialen Medien. Die Sozialdemokraten setzen auf der Jagd nach der, wie Rasp sagt, "Generation Smartphone" auf Werbung und Kampagnen bei Facebook. Die FDP hat als erster Kreisverband ein Instagram-Konto.

Verschwinden andere Werbemittel? Nein, alle Strategen setzen auf einen Mix, der aber unterschiedlich gewichtet wird. Plakate sind eine Selbstverständlichkeit: Die CDU klebt rund 3200, die SPD 4000. Dazu setzen alle Kandidaten auf Info-Stände. Umstritten ist die Wirkung von Hausbesuchen. Vor allem die Grünen erhoffen sich viel davon, die Wähler in ihren starken Stadtteilen wie Friedrichstadt oder Flingern-Nord an der Tür anzusprechen.

Wer kommt zur Unterstützung? Dass alle Spitzen der Landespolitik präsent sind, ist in der Landeshauptstadt selbstverständlich. Die Parteien setzen auch auf Schützenhilfe aus der Hauptstadt, insbesondere in den letzten Tagen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kommt am 11. Mai zum Ständehaustreff, am Tag zuvor besucht Parteikollege und Innenminister Thomas de Mazière die Handwerkskammer. SPD-Familienministerin Manuela Schwesig war schon da, die SPD zeigt sich zuversichtlich, auch Parteichef und Hoffnungsträger Martin Schulz zu bekommen. Sahra Wagenknecht besucht die Abschlusskundgebung der Linken (12. Mai), auch die Grünen hoffen auf prominenten Besuch.

(arl)
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