Serie So Klingt Düsseldorf Jetzt singen mal die Polizisten

Düsseldorf · Mit einem vielseitigen Programm zeigt der Polizeichor "Chorrage der Polizei Düsseldorf" schon seit sieben Jahren sein musikalisches Talent. Unter den Sängern sind aber nicht nur Polizisten, sondern alle Berufsgruppen vertreten.

 Beim Polizei-Chor "Chorrage" singen in Wirklichkeit nur fünf Ordnungshüter mit.

Beim Polizei-Chor "Chorrage" singen in Wirklichkeit nur fünf Ordnungshüter mit.

Foto: Bernd Schaller

Wenn Verkehrspolizist Frank Dupont mit seinem Motorrad im Dienst ist, ist es völlig normal, wenn er angesprochen wird: "Sie kenne ich doch! Sie haben doch letztens auf diesem Konzert gesungen." Neben seiner Arbeit als Ordnungshüter steht Frank Dupont nämlich auch mit dem Chor "Chorrage der Polizei Düsseldorf" (Chorrage) auf der Bühne. Wer bei einem Polizeichor gleich an ernste Beamten in Uniformen denkt, liegt bei Chorrage allerdings ziemlich falsch. Denn von den 55 Chormitgliedern zwischen 16 und 80 Jahren arbeiten nur fünf bei der Polizei.

Als zweiter Vereinsvorsitzender von Chorrage kennt Frank Dupont die Klischees auch von neuen Mitgliedern. "Einige denken anfangs 'Polizei, das ist nicht so meins'. Aber die schönen Lieder und die gute Laune im Chor brechen diese Vorurteile dann auf", sagt er. Für ihn gehört Chormusik schon seit der Kindheit dazu. Auch im Beruf ändert sich daran für den 54-Jährigen nichts. Heute dient die Musik vor allem als Ausgleich zum Arbeitsalltag. "Man entspannt nach einem hartem Dienst. Oft kommt man aus der Chorprobe viel besser raus, als man reingekommen ist", so Dupont.

Vereinsvorsitzende Heike Lammersen ist ebenfalls von der vielfältigen Musik und der engen Gemeinschaft begeistert. Mit sechs Jahren entdeckte die 47-Jährige die Chormusik. Bei einem gemeinsamen Konzert mit ihrem Damenchor lernte Heike Lammersen den Polizeichor 1958 kennen. "Als der Chor dann von einem Männerchor auf einen gemischten Chor gewechselt hat, dachte ich mir, warum soll ich nicht eigentlich auch mal für die Polizei singen", sagt sie. Später wechselte sie dann zu Chorrage, die anfängliche Begeisterung ist bei der Sozialversicherungsfachangestellten aber auch heute noch ungebrochen. "Die Arbeit im Chor macht einfach nur Spaß, und es ist toll, dass wir die Öffentlichkeitsarbeit der Polizei so unterstützen können", sagt sie. Neben Polizei-Veranstaltungen wie der Ernennungsfeier für die neuen Polizisten gibt der Chor aber auch eigene Konzerte. Zu den zwei großen Konzerten im Frühling und zu Weihnachten tritt Chorrage dabei zudem auf Weihnachtsmärkten wie in Benrath und Gerresheim auf. "In den letzten Jahren haben wir auch immer mehr Besucher", so Lammersen.

Das Interesse an Chorrage liegt dabei vor allem am bunten Repertoire. Neben klassischen Chorstücken wie "A heart like a drum" wagt sich der Chor nämlich auch an Pop-Songs wie "Counting Stars" von der Band One Republic. Zu einigen Liedern gehören außerdem richtige Choreographien. "Damit haben wir in Düsseldorf schon fast ein Alleinstellungsmerkmal, denke ich", sagt Chorleiter Stefan Scheidtweiler. Auch der Chor-Verband NRW schätzt die Leistung des Chors. Seit einem Wettbewerb im September ist der Chor jetzt offizieller "Sing und Swing Leistungschor".

Mit Blick auf die Zukunft hat der Chor neue Pläne. "Bisher machen wir jedes Jahr eine kleine Fahrt zu anderen Polizeichören. Da wäre es natürlich schön, einmal eine eigene Reise mit ein paar kleinen Auftritten zu machen", sagt Frank Dupont. Bis es soweit ist, wird im Chor fleißig geprobt und im Berufsalltag weiter gearbeitet. Dupont ist daher auch weiterhin für die Polizei unterwegs. Chorrage fährt dabei immer mit, zumindest als Sticker auf seinem Motorrad.

(RP)
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