Umbenennung OB Geisel hält an Vorschlag Johannes-Rau-Flughafen fest

Düsseldorf · Obwohl die Ampel-Koalition seiner Initiative nicht folgt, möchte Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel weiterhin dafür sorgen, dass der Airport der Landeshauptstadt in Johannes-Rau-Flughafen umbenannt wird. Dies erklärte Geisel am Mittwoch in einer Pressekonferenz.

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Foto: Andreas Endermann

Der Verwaltungschef sagte, er hoffe auf Einsicht bei den Kritikern. In anderen Städten sei eine Benennung nach bekannten Persönlichkeiten üblich. Zugleich betonte er aber auch, dass er im Notfall den Vorschlag zurückziehe. "Ich werde nichts tun, was dem Andenken an Johannes Rau schadet. Jeder mag sich überlegen, was er dazu beiträgt."

Geisel und Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hatten am Wochenende nach einem entsprechenden Bericht unserer Redaktion bekanntgegeben, dass sie den frühen Landesvater und Bundespräsidenten am Flughafen ehren wollen. Die Düsseldorfer FDP erklärte kurz vor Geisels Pressekonferenz, dass sie der Namensänderung im Stadtrat nicht zustimmen werde. Die Marke "Düsseldorf Airport" sei von hoher Relevanz und solle nicht "verwässert" werden, so die Fraktionschefin der Liberalen, Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Ähnlich argumentiert Linken-Fraktionschefin Angelika Kraft-Dlangamandla.

Fotos von Johannes Rau in Düsseldorf
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Johannes Rau unterwegs in Düsseldorf

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Foto: Horn Ulrich

Somit hätte Geisel dafür keine Mehrheit. Ohne FDP kommt die Ampel-Kooperation mit SPD und Grünen nur auf 36 der 83 Stimmen. Ob die Grünen überhaupt dafür stimmen, ist allerdings noch offen. Vermutet wird, dass sie sich bei der Abstimmung enthalten.

Die CDU, mit 31 Sitzen stärkste Fraktion im Stadtrat, hat sich bereits dagegen ausgesprochen - ebenso wie gegen die geplante Umbenennung des Mannesmann-Hauses nach dem früheren Bundespräsidenten und CDU-Politikers Richard von Weizsäcker. Die Linke, mit vier Sitzen vertreten, ist ebenfalls gegen die Umbenennung. Auch die Splitterparteien im Stadtrat wird Geisel wohl nicht auf seiner Seite haben. Die Linke hat sich noch nicht festgelegt, würde mit vier weiteren Stimmen aber ohnehin nicht die Mehrheit sichern können.

(dr)
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