Düsseldorf Jonges-Chef scheitert mit Satzung

Düsseldorf · Ihre Jahreshauptversammlung hatten sich die "Düsseldorfer Jonges" als ruhigen Abend vorgestellt: Auf der Tagesordnung standen keine strittigen Punkte - glaubten die Heimatfreunde. Nur die Abstimmung über die neue Satzung stand an, an der Vorstand und Tischbaase drei Jahre gearbeitet hatten. Doch es kam anders: Die Satzung fiel durch.

 Wolfgang Rolshoven bekam den Ärger der Jonges ab.

Wolfgang Rolshoven bekam den Ärger der Jonges ab.

Foto: Andreas Bretz

Zwei Punkte stießen den Mitgliedern besonders auf. Der Vorstand wollte ein Schiedsgericht einsetzen das wochenlangen Streit wie den vor vier Jahren (damals trat der Vorstand wegen Ex-Baas Detlef Parr zurück) am besten schon im Vorfeld beilegen soll. Einige der Jonges sahen dadurch aber die Rolle des Ehrenrates beeinträchtigt.

Und dann wollte der Vorstand ermächtigt werden, bis zu 30.000 Euro ohne Mitgliederbefragung ausgeben zu dürfen, 10.000 mehr als bislang. Das wollten einige der Heimatfreunde sofort aus dem Entwurf gestrichen sehen. Als ein Spezialist für Vereinsrecht, - ein externer Jurist - darauf hinwies, dass Änderungsvorschläge bis zwei Wochen vor der Versammlung hätten vorliegen müssen, kam es zu Protesten. Einer der Kritiker trat ans Mikrofon, wollte jeden einzelnen Satzungsparagrafen durchgehen und wurde von Jonges-Geschäftsführer Sebastian Juli unterbrochen: "Wir wollen doch hier nicht über jedes Komma diskutieren." Dafür wurde Juli mangelndes Demokratieverständnis vorgeworfen.

Dieser Vorwurf traf dann auch Baas Wolfgang Rolshoven. Als er in der heftigen Debatte die Meldung eines Mitgliedes abwehrte mit der Bemerkung "Sie waren doch schon dran, hier sollen alle zu Wort kommen." Da kochte die Stimmung im Saal hoch. Bei der Abstimmung wurde der Satzungsentwurf mit 186 Neinstimmen (16 Enthaltungen) von insgesamt 276 Stimmen abgelehnt. Jetzt muss der Vorstand nachbessern.

(RP)
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