Mit Josef- Neuberger-Medaille Jüdische Gemeinde ehrt Toten Hosen

Düsseldorf · Die "Toten Hosen" und Musikprofessor Thomas Leander werden von der jüdischen Gemeinde mit der Josef- Neuberger-Medaille ausgezeichnet. Mit diesem Preis werden Personen des nichtjüdischen öffentlichen Lebens geehrt, die sich um die jüdische Gemeinschaft verdient gemacht haben. Die Auszeichnung ist am 1. Oktober.

Gegen das Vergessen: Tote Hosen in der Tonhalle
6 Bilder

Gegen das Vergessen: Tote Hosen in der Tonhalle

6 Bilder

Der Preis würdige das jahrzehntelange Engagement der Punkrockband. Diese hatte sich unter anderem im vergangenen Jahr mit jungen Musikern der Robert Schumann Hochschule mit der von Nazis als "entartet" stigmatisierten Musik beschäftigt. Mitte Oktober 2013 gab es drei Konzerte in der Tonhalle, die daran erinnerten, dass die Nationalsozialisten 75 Jahre zuvor in unmittelbarer Nähe — im Ehrenhof — mit der Ausstellung "entartete Musik" jüdische und nicht-jüdische Komponisten diffamierten.

"Über das gemeinsame Engagement der Toten Hosen und des Sinfonieorchesters der Robert Schumann Hochschule haben wir uns sehr gefreut", erklärte Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. "Nur auf diese Art und Weise können wichtige musikalische Werke der Vergangenheit - und ihre Komponisten - dem Vergessen entrissen werden."

Seit 1991 verleiht die Düsseldorfer Gemeinde die Auszeichnung, die nach dem ehemaligen nordrhein-westfälischen Justizminister Prof. Dr. Dr. Josef Neuberger (1902 bis 1977) benannt ist. Träger dieser Medaille sind unter anderem Roman Herzog, Rita Süssmuth Angela Merkel.

(ila)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort