Düsseldorf Jugendliche feiern größte Kulturnacht in NRW

Düsseldorf · Nicht die Altstadt oder Clubs zogen am Wochenende die Jugendlichen an, sondern die vielen Jugendeinrichtungen in der Stadt.

 Auch ein "Holi-Festival" in Hellerhof, bei dem mit Farbbeuteln geworfen wird, war Teil der langen Nacht der Jugendkultur.

Auch ein "Holi-Festival" in Hellerhof, bei dem mit Farbbeuteln geworfen wird, war Teil der langen Nacht der Jugendkultur.

Foto: David Young

Denn das städtische Jugendamt hatte zusammen mit dem Jugendring "Die lange Nacht der Jugendkultur" ausgerufen, die auch in 60 anderen Kommunen Nordrhein-Westfalens stattfand. Zu den 28 Veranstaltungen im Stadtgebiet kamen von Freitag bis Sonntag mehrere Tausend Teilnehmer und Besucher. "In diesem Jahr haben wir noch mal mehr Angebote als im vergangenen Jahr und sind in NRW der größte Standort für eine Veranstaltung dieser Art", sagt Achim Radau-Krüger vom Jugendring Düsseldorf.

Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre habe man gelernt, das Angebot dezentral auszurichten. "Jugendliche legen keine großen Strecken zurück und wechseln auch kaum die Veranstaltung. Deshalb haben wir gesagt, dass wir die Kultur zu ihnen bringen", sagt Radau-Krüger. So fanden sich die 28 Veranstaltungsorte in der ganzen Stadt wieder. Von Wittlaer bis Hellerhof, von Gerresheim bis Oberkassel, fast in jedem Stadtteil war eine Veranstaltung erreichbar. Viele davon wurden von den Jugendlichen selbst organisiert. "So stellen wir auch sicher, dass sich die Jugendlichen für die Veranstaltungen interessieren. Wenn dabei mal was schief geht, ist das nicht schlimm", sagt Achim Radau-Krüger.

Fast alle Angebote waren kostenlos. Wer sich beispielsweise für Hip-Hop interessiert, der kam zur Jugendfreizeiteinrichtung Icklack an den Höherweg. In der dortigen großen Halle fand das internationale Hip-Hop-Festival "Global Skillz" statt. Ab 14 Uhr traten am Samstag Tänzer gegeneinander an. Erst am Abend maßen sich die Besten unter ihnen in den Finalrunden. Ganz hoch im Kurs stand Hip-Hop auch am "Kamper 17" in Holthausen. Dort fand ein Freestyle-Battle statt, während die Tänzer bei "Global Skillz" in unterschiedlichen Kategorien gegeneinander antraten.

Fans von Graffiti kamen an der Kiefernstraße auf ihre Kosten. Dort trafen sich am Samstagabend zahlreiche Künstler und sprayten auf rund 200 Metern ihre Werke an eine Schallschutzmauer - natürlich legal. Von Homer Simpson, über Halvar aus der Kinderserie "Wickie" bis hin zu eigenen Entwürfen war alles dabei. "Wir machen uns Gedanken, was wir wie an die Wand bringen", sagt einer der Künstler. Er selbst habe einen Entwurf gezeichnet. Die Nacht der Jugendkultur böte ihm eine Möglichkeit, sich auszuleben. "Leider gibt es in Düsseldorf nicht so viele Stellen, wo wir legal sprühen können". Wer sich noch nicht fit genug fühlte an der großen Wand zu sprühen, der konnte in der Jugendfreizeiteinrichtung Nordkap einen Graffiti-Workshop besuchen. In Düsseldorf fand die Nacht der Jugendkultur bereits zum dritten Mal statt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort