Urteil am Landgericht Jugendtrainer muss wegen Missbrauchs ins Gefängnis

Düsseldorf · Nach einem umfassenden Geständnis ist ein ehrenamtlicher Jugendtrainer eines Düsseldorfer Fußballclubs am Montag vom Landgericht zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden.

Die Richter sprachen den 25-Jährigen in acht Fällen wegen Besitzes kinderpornografischer Darstellungen sowie wegen Missbrauchs von Kindern und von Jugendlichen schuldig. Laut Anklage hatte er drei junge Spieler zu anzüglichen Posen angestiftet, hatte Fotos und Filme gefertigt und sie sexuell missbraucht.

Der Prozess war in weiten Teilen hinter verschlossenen Türen ohne Publikum geführt worden. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat der 25-Jährige dann alle 18 Anklagepunkte eingeräumt. Keines der drei männlichen Opfer des Jahrgangs 1998 musste danach noch als Zeuge auftreten. Dass der Schuldspruch gegen den Angeklagten nur auf acht Vorwürfen basiert, liegt an Fotos, die rechtlich teils nicht als kinderpornografische Darstellungen zu werten waren.

Trainer drehte Filme der Kinder

So hatte er Kinder in deren Sporthosen fotografiert, hatte bei anderen Gelegenheiten seine Opfer aber auch dazu gebracht, nackt auf einer Fan-Decke mit dem Vereinslogo eines Bundeligisten zu posieren oder hatte die Opfer teils eingecremt und dabei gefilmt. Den Jungs log er vor, er würde fürs Internet solche Filme drehen — und vom erhofften Erlös (angeblich bis zu 50.000 Euro) würde er ihnen die Hälfte abgeben. Zudem hatte er erzählt, er drehe für einen Sportartikelhersteller einen Film, die Jungsportler dürften sich als Honorar später ein Paar Sportschuhe der Firma wünschen. Bei einer Durchsuchung Ende 2012 waren zahlreiche Bilddateien auf seinem Computer beschlagnahmt worden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

(wuk)
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