Düsseldorf Jungschützen ziehen an einem Strang

Düsseldorf · Im Linksrheinischen pflegt der Nachwuchs der vier Schützenvereine ein enges Gemeinschaftsgefühl.

Spaß haben, Freunde treffen, den Zusammenhalt pflegen und das Schützenleben mitgestalten - so oder ähnlich lauten die Beweggründe, warum sich 14- bis 23-Jährige den Jungschützen anschließen. Über derart positive Argumente hinaus verfolgt die "Interessengemeinschaft linksrheinischer Jungschützen" aber noch ganz andere Ziele. "Wir möchten die einzelnen Stadtteile näher zusammenbringen und Kontakte über den eigenen Verein hinaus fördern", erklärt Christian Kasber, erster Vorsitzender der linksrheinischen Allianz von jungen Schützen.

Er selbst gehört der Sebastianus-Schützenbruderschaft Lörick an, während die Vorstandsmitglieder Sandra Kropp und Dennis Kamp in den Bruderschaften in Niederkassel und Lörick aktiv sind - alle als sogenannte "Alt-Schützen". Der Zusammenschluss der linksrheinischen Jungschützen ist keineswegs neu - bereits 1978 entstand auf der Düsseldorfer Kirmes die Idee, einen eigenen König auszuschießen und einen Krönungsball zu feiern. Mit der Umsetzung dieses Vorhabens wurden die linksrheinischen Jungschützen - sie sind der Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützenvereine (IGDS) angeschlossen - gewissermaßen zum Vorreiter.

"In anderen Düsseldorfer Stadtteilen gibt es so etwas nicht", sagt Dennis Kamp. Aber in Heerdt, Lörick, Niederkassel und Oberkassel wird das Angebot sehr gut angenommen. Rund 70 aktive Jungschützen gehören der Interessengemeinschaft an und beteiligen sich entsprechend dem Leitspruch "Links vom Rhein - das ist fein!" an den angebotenen Aktivitäten. Dazu gehören auch noch heute das Schießen um die Majestätenwürde und der Ball. Und dieser er wird auch von anderen Schützen ernst genommen. "Zum Krönungsball für Tim Bramer im November werden 170 bis 200 Gäste erwartet", erzählt Kamp.

Aber die Jungschützen haben noch mehr zu bieten, unter anderem alljährlich eine Fahrradrallye. "Sie führt durch mehrere Stadtteile, es gibt verschiedene Stationen, an denen Aufgaben erfüllt werden oder Geschicklichkeitsprüfungen abzulegen sind. Das macht allen immer enorm viel Spaß", sagt Christian Kasber. Er und seine Mitstreiter arbeiten daran, gemeinsame Veranstaltungen interessant und spannend zu gestalten: "Wir lassen uns immer wieder etwas Neues einfallen." Es gilt, rund um den Spagat zwischen Tradition und Moderne zeitgemäße Abwechslung zu bieten. Und das hat die linksrheinische Interessengemeinschaft gut im Griff.

"Obwohl die Strukturen gewachsen sind, findet man sich bei uns schnell wieder", sagt Sandra Kropp. So sei aus der zusammengewürfelten Gruppe über die Jahre hinweg eine enge und eingeschworene Gemeinschaft geworden: "Es entstehen Freundschaften und echte Partnerschaften", sagt Kropp. Für viele ist die Interessengemeinschaft der linksrheinischen Jungschützen daher wie eine große Familie: "Was gibt es Schöneres, als seine Freizeit mit Freunden zu verbringen?"

Ungeachtet dessen haben die vier Schützenvereine im Linksrheinischen immer noch eigene Jungschützen-Abteilungen, die natürlich auch jeweils ihren eigenen Könige ausschießen, die dann entsprechend repräsentative Aufgaben in den Regimentern wahrnehmen. Doch die Treffen der Interessengemeinschaft hätten immer ihren eigenen Reiz, so die Beteiligten.

(RP)
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