Winter sorgt für Verzögerung Justiz packt die Umzugskartons

Düsseldorf · Am 4. März steht vor dem Land- und Amtsgericht der erste Möbelwagen. Der harte Winter sorgt an der Werdener Straße für einige Verzögerung. Zwei Buchstaben für den Schriftzug an der Fassade müssen nachgeliefert werden.

 Im Urteil sprach das Gericht vom "extrem brutalen Vorgehen" der Täter, die sich grundlos "über Stunden hinweg" an ihrem Opfer auf vielfältige Weise vergangen hatten.

Im Urteil sprach das Gericht vom "extrem brutalen Vorgehen" der Täter, die sich grundlos "über Stunden hinweg" an ihrem Opfer auf vielfältige Weise vergangen hatten.

Foto: RP, Andreas Bretz

Der Prozess gegen den mehrmals vorbestraften Serienbetrüger und Heiratsschwindler mit dem Spitznamen "Macho-Manne" soll am 24.März fortgesetzt werden — der 45-Jährige hat das Privileg der ersten Terminierung im neuen Justizzentrum an der Werdener Straße.

Wenn die rund 900 Mitarbeiter des Düsseldorfer Land- und Amtsgerichts Anfang März in ihr neues Gebäude in Oberbilk einziehen, hatte die mehrmonatige Verspätung wenigstens in diesem Punkt ihren Sinn: Der weithin lesbare Schriftzug an der Vorderfront müsste dann auch komplett sein.

Wer die Fassade des Justizzentrums in Augenschein nimmt, bleibt unweigerlich an der Adresse "Land- und Amtsgericht" hängen. Einfach weil zwischen dem e und dem c eine große Lücke klafft. Inzwischen wird am Oberbilker Markt heftig spekuliert: Sind die beiden fehlenden Buchstaben r und i heruntergefallen, nachdem sie im November schon auf die Fassade montiert worden waren? Oder hat sie nächtens jemand geklaut? Des Rätsels Lösung liefert Projektleiter Wolfgang Stock vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes: Die Kalksteinplatten für die Fassade stammen von einer Firma an der Donau. Dort werden auch die Löcher für die Halterung der Buchstaben vorgebohrt — im Falle des r und des i stimmten die Abstände nicht.

Stock ist zuversichtlich, dass die vorgefertigten Kalksandsteinplatten so rechtzeitig nachgeliefert werden, dass der Schriftzug um die beiden fehlenden Buchstaben aus Edelmetall innerhalb der nächsten Wochen ergänzt werden kann. Bei den Minustemperaturen in diesen Wochen hätte das ohnehin keinen Zweck gehabt. Denn Frost ist der größte Feind des Mörtels, mit dem die Platten auf die Außenwand geklebt werden.

Das Wetter hat den Männern am Bau schon öfter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das war im Winter 2009 so und in diesem Winter passiert es auch wieder. Betroffen sind vor allem die Straßenbauer, die außer der Werdener auch die Mindener Straße mit ihrer Zufahrt für Gefangenentransporte bis Anfang März nicht mehr rechtzeitig in Ordnung bringen können. Auch die Bürgersteige vor dem Justizzentrum und die sonstigen Außenanlagen des Objektes einschließlich der geplanten Bäume und Straßenlaternen werden einige Zeit länger noch als Provisorien herhalten müssen. Ähnlich geht es sich der großen Kreuzung am Oberbilker Markt.

In der Altstadt, dem bisherigen Domizil des Land- und Amtsgerichtes werden inzwischen die Kartons für den Umzug gepackt. Am 5. März steht an der Mühlenstraße der erste Möbelwagen vor der Tür.

(RP)
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