Düsseldorf Kaffee zwischen Spiderman und Peanuts

Pempelfort · An der Münsterstraße hat das Comic-Café Rigolo aufgemacht. Die Geschäftsführung hofft auf die Studenten der Fachhochschule.

 Bedia Sapanci und Carsten Erretkamps haben das Café an der Münsterstraße eröffnet. Der Name "Rigolo" bedeutet "ulkig" auf Französisch.

Bedia Sapanci und Carsten Erretkamps haben das Café an der Münsterstraße eröffnet. Der Name "Rigolo" bedeutet "ulkig" auf Französisch.

Foto: Bernd Schaller

Bedia Sapanci und Carsten Erretkamps haben sich das ein Jahr lang genau überlegt mit ihrem Café - verschiedene Standorte studiert, mit einem Unternehmensberater zusammengearbeitet, einen Businessplan erstellt. Bis sie sicher waren, dass das lange leerstehende Ladenlokal an der Münsterstraße 30, quer gegenüber von Feuerwache und Münstertherme, exakt das sei, wonach sie gesucht haben, um ihren Traum von einem Comic-Café in die Realität umzusetzen. "Wir wollten etwas Neues mit einer besonderen Atmosphäre schaffen. Jeder hat seine ganz persönlichen Erfahrungen mit Comics gemacht, das spiegelt den Reiz wider", erklärt Erretkamps.

Die Mühe hat sich gelohnt, im Rigolo - der Name leitet sich vom französischen Wort für ulkig, witzig ab - ist alles ein wenig anders. Die Wände natürlich zuallererst: Der Düsseldorfer Künstler und Karikaturist Samir hat sich dort mit seinen Fantasie-Comics verewigt, unter anderem eine bunte Saloon-Szene geschaffen oder einen Auszug aus seinem Comicstrip König Kalle aufgemalt. Gerahmte Plakate von Spiderman oder Thor, Mickey Mouse oder den Peanuts vervollständigen das Bild. "Außerdem verkaufen wir Poster vom Düsseldorfer Toni-Comic, der Erlös kommt dem Kinderhospiz zugute", sagt der 27-jährige Erretkamps, der eigentlich soziale Arbeit studiert, seine Lebensgefährtin momentan aber nach Kräften unterstützt.

Bedia Sapanci ist Hotelfachfrau, hat ihren Betriebswirt gemacht und kennt sich nicht nur mit Gastronomie, sondern eben auch mit Zahlen aus. "Mein Bruder hat mich zur Selbstständigkeit motiviert", erzählt die 30-Jährige. Sie ist überzeugt, dass der Standort des Cafés ideal ist: "Die Fachhochschule, die bald mit ihren 8000 Studenten eröffnet, ist relativ nah, das Leibniz-Gymnasium ohnehin, und die Nordstraße sowie das gesamte Viertel boomen bekanntlich." Es gibt eine separate Spieleecke mit Schach- und Backgammonbrett. Das Café verfügt zudem über eine Kinderecke. Bei Müttern komme darüber hinaus gut an, dass Kinder von den vielen visuellen Reizen fasziniert seien, berichtet Sapanci von der bisherigen Resonanz. Das kleine Regal mit Comics sei noch ausbaufähig, unterstreicht Erretkamps, "wer sich von seiner Sammlung trennen will, ist bei uns genau richtig".

Dass die beiden Neu-Gastronomen bereits erste Stammkunden gewonnen haben, liegt aber natürlich nicht zuletzt am Angebot. "Wir haben eine La Marzocco, eine sehr edle Kaffemaschine aus Florenz, und vertreiben unseren eigenen Rigolo-Kaffee, frisch vom Röster, auch außer Haus. Den Kakao bieten wir als aufgeschäumte Milch mit Schokolinsen an, die sich dann im Glas selbst auflösen", berichtet Erretkamps.

Neben Flaschenbier, Wein und Sekt weist die Karte kleine Speisen wie Toasts, Bagels und Kuchen auf, drei verschiedene Frühstücks-Varianten sowie eine spezielle Müsli-Mischung runden das Angebot ab. "Eine Kundin meinte bereits, bei uns sei es gemütlicher als bei ihr zu Hause", sagt Bedia Sapanci. Sie hofft, dass sich das nun auch herumspricht. "Noch ist es teilweise etwas mau, aber das wird schon", sagt sie optimistisch.

(RP)
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