Düsseldorf Kantholz-Angriff: Öffentliche Trauer
Düsseldorf · Viele haben Kerzen und Blumen am Wohnort von Massimo L. abgelegt.
Die Birkenstraße ist an diesem Sonntag eher leer, es ist kalt, die Menschen gehen schnell zu ihren Autos, zum Kiosk, zur Bank, zum Bäcker. Doch an einem Haus bleiben viele stehen — manche legen Blumen nieder, andere lesen die Briefe, die Angehörige und Freunde von Massimo L. hier hinterlegt haben.
Es sind Zeugnisse der Trauer und des Unverständnisses: "Dein wahnsinniger Tod macht uns, deine Familie und Freunde, sehr traurig. Du warst ein netter und sehr liebevoller Mensch. Wir werden dein Lachen, deine Witze, einfach alles an dir vermissen. Du hinterlässt eine Lücke in unseren Herzen", heißt es da in einem Brief, der unterschrieben ist mit: "Deine Lebensgefährtin und Stieftochter."
Blumen liegen auf dem Gehweg, Kerzen brennen. Hier lebte Massimo L. bis zum 4. Oktober mit seiner Lebensgefährtin. Bis er an jenem Abend in der Straßenbahn 707 mit drei Jugendlichen in Streit geriet. An der Haltestelle "An der Piwipp" schließlich schlug einer der Jugendlichen L. mit einem Kantholz.
Am Freitag war der Italiener verstorben. Viele der Briefe in der Birkenstraße verlangen eine Aufklärung des Falls und stellen die Version der Jugendlichen, die sich auf eine Notwehr-Situation berufen, infrage. Die Polizei sucht weiterhin Zeugen. Tel.: 0211/ 8700