Vodafone-Campus in Düsseldorf Kantine mit Sternekoch Nelson Müller

Düsseldorf · Erst einmal wird ein Probe-Teller angerichtet: ein bisschen Kartoffel-Kresse-Salat als Fundament, darauf der glänzende dampfende Lachs, dazu ein knatschgrüner Wildkräutersalat mit leichtem Dressing. Nelson Müller guckt kritisch, nickt, sein Team nickt auch – und fertig ist das Gericht.

 Neslon Müller betreibt eine der Stationen der Vodafone-Kantine.

Neslon Müller betreibt eine der Stationen der Vodafone-Kantine.

Foto: Bretz, Andreas

Erst einmal wird ein Probe-Teller angerichtet: ein bisschen Kartoffel-Kresse-Salat als Fundament, darauf der glänzende dampfende Lachs, dazu ein knatschgrüner Wildkräutersalat mit leichtem Dressing. Nelson Müller guckt kritisch, nickt, sein Team nickt auch — und fertig ist das Gericht.

Später werden rund 200 Vodafone-Mitarbeiter genau dieses Gericht exakt so serviert bekommen, wie der Chef es eine halbe Stunde vor Kantinen-Öffnung vorgemacht hat. Dass Müller Sternekoch ist, werden die Gäste wohl am Geschmack des Essens, aber nicht am Preis feststellen: Der Lachs mit Kartoffelkressesalat und den Wildkräutern kostet schlanke 6,90 Euro. "Das schmeckt super-lecker", stellt Vodafone-Mitarbeiterin Caroline Blagg wenig später fest.

Sie greift oft in der Kantine von Vodafone am Seestern zu den Müller-Gerichten. "Da stimmen wirklich Preis und Leistung." Und genau das will Müller, ein Schwabe mit ghanaischen Wurzeln, jeden Tag erreichen: dass sein Küchenteam unter Regie von Rainer Sarrazin, seiner rechten Hand in der Vodafone-Kantine, ein richtig leckeres Essen zu einem guten Preis zubereitet. "Das Essen muss doch Spaß machen, außerdem sollen unsere Gäste satt werden." Er weiß: Sterneküche kann er an dieser Koch-Station nicht leisten, aber ein ausgewogenes Gericht, das gute Laune in der Mittagspause vermittelt — das ist schon sein Anspruch.

Nelson Müller kommt regelmäßig bei Vodafone vorbei — auch wenn er dort nicht jeden Tag hinter dem Herd stehen kann. Schließlich hat er nicht nur sein Restaurant "Schote" in Essen, sondern noch viele andere Koch-Engagements zwischen Fernsehen und Kreuzfahrtschiffen, die seine Zeit in Anspruch nehmen.

Müller betreibt eine von sechs so genannten Outlets auf dem Vodafone-Campus, die allesamt im Gebäude B auf einer Länge von 150 Metern im Erdgeschoss angesiedelt sind. 1200 Mitarbeiter finden gleichzeitig dort Platz.

Der Campus ist dabei nicht nur für die rund 5000 Mitarbeiter offen, sondern auch für Nachbarn. "Bei uns können alle aufs Gelände, und wer sich eine Gästekarte mit Geld auflädt, kann auch überall an allen Stationen essen", erklärt Jörg Ertel, Catering-Chef bei Vodafone. Aufpreis für Externe: 50 Prozent bei jedem Gericht.

Verantwortlich für alle Restaurant-Stationen von Pizza zu Pasta, Vegetarischem oder Sauerbraten, ist das Cateringunternehmen Aramark. Das Team von Branko Cucic, der früher bei Kofler gearbeitet hat, bewirtet zu den Kantinen-Stationen auch die elegante Skylounge im 18. Stock des Campus. Die ist nicht nur für die Mitglieder der Geschäftsführung reserviert, sondern dort darf jeder Mitarbeiter für sich und seine Gäste einen Tisch reservieren. Und im Sommer geht es raus auf die Dachterrasse — wenn der Wind es zulässt.

Bis dahin serviert Nelson Müller immer wieder seine sterneverdächtigen Mittagessen — und freut sich mittlerweile auch über Besuch in seinem Restaurant in Essen: Denn dort lassen sich immer häufiger Vodafone-Mitarbeiter am Abend sehen, die mittags auf den Geschmack gekommen sind.

(RP/ila)
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