Düsseldorf Kardinal Meisner kritisiert Abhängen von Kreuzen

Mit scharfen Worten hat der Kölner Erzbischof Kardinal Joachim Meisner das Abhängen von Kreuzen in Sälen des Düsseldorfer Amts- und Landgerichts kristisiert. Er bezeichnete den Vorgang als "Ungeheuerlichkeit".

Das Kreuz sei ein Zeichen dafür, dass der Sohn Gottes für die Menschen gestorben sei. Mit dem Entfernen von Kreuzen aus öffentlichen Räumen verliere der Mensch seine "letzte Absicherung". Wenn Kreuze in den Gerichten der Landeshauptstadt abgehängt würden, "muss man um die Rechtsstellung des Menschen Angst haben", erklärte Meisner.

Wenn man für die "Gegenwart der Christuskreuze in unserer Kultur" einsteht, dann geschehe das nicht nur um Christi willen, sondern auch um der Menschen willen. "Wo man das Gesicht Gottes verhüllt, das heißt, die Kreuze abgehängt hat, wie in zahlreichen Ländern Europas im vergangenen Jahrhundert, dort verlor der Mensch seine Unantastbarkeit und viele ihr eigenes Leben", betonte Meisner.

Das Abhängen der Kreuze in den neuen Sälen des Düsseldorfer Amts- und Landgerichtes hatte in den vergangenen Wochen eine öffentliche Kontroverse ausgelöst. Die Präsidentin des Düsseldorfer Oberlandesgerichts, Anne-José Paulsen, verteidigte das Abhängen der Kreuze mit dem Hinweis darauf, dass der Staat sich weltanschaulich neutral verhalten müsse. Sie verwies zudem darauf, dass aus diesem Grund weder in den Sitzungssälen der Bundesgerichte noch im nordrhein-westfälischen Verfassungsgerichtshof Kreuze hingen.

Als Reaktion auf die Kontroverse hatte es erste Gespräche zwischen Justiz und Kirche gegeben. Eine Lösung wurde dabei allerdings noch nicht erzielt.

(DDP/tme)
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