Möhnen, Minister und Musikbands Arbeiten, wenn andere feiern

Düsseldorf · Wenn die Jecken feiern, müssen andere arbeiten, beispielsweise Musikbands, die im Karneval für Stimmung sorgen. Oder Möhnen, die Krawatten für den guten Zweck verkaufen, oder Minister Laschet, der eine Party auf dem Schiff eröffnet.

Altweibertreiben in der Altstadt
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Altweibertreiben in der Altstadt

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Lustige Musikanten Die Swinging Fanfares feierten Altweiber in Düsseldorf — aber vorher schon in Köln. Um zehn Uhr spielten sie bereits auf dem Alter Markt, dann gings schnell zurück in die Heimat. Von Kaiserswerth bis Troisdorf, Achim & Olli hatten die bunte Mischung. "Dazwischen singen wir auch, wo es uns Spaß macht und um Mitternacht im Füchschen." Die Düssel-Disharmoniker Michael Thelen, Ralph Münstermann und Manfred Castor wechselten die Bühnen schneller als andere Männer die Hemden. Doch um sieben Uhr mussten sie zuhause sein — um mit ihren Frauen zu feiern. Das ist seit Jahren Pflicht.

Ein-Euro-Krawatten Feiern und für den guten Zweck arbeiten: So lautet die Devise von Angelika Heiligtag und ihrer Mutter Ursula Stelzmann. Gestern verkauften sie geschmacklose Krawatten für den guten Zweck. Ein Euro pro Stück, der Erlös geht an die Armenküche.

Party-Schlösser-Zelt Hier rummst der Karneval in besonderer Lautstärke und mit extrem witzigen Jecken. Eine Horde Chirurgen in Grün operierte gestern gerade an der richtigen Ranmache an ein paar Teufelchen aus Erkelenz: Dort ist der Flirtfaktor bei Alarmstufe Rot. Lange Schlangen vor dem Eingang zeigen, dass die Mutter aller Zelte nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat. Und bei acht Euro Eintritt trennt sich die Spreu vom Weizen. Heute geht's weiter im Takt.

Königliches Nähkörbchen Die Heimstatt der KG Regenbogen, also das zweite Zuhause von Prinz Lothar, ist zum beliebten Treff von Hofstaat, Narren und solchen, die es werden wollen, geworden. Gestern kam Lothar schon kurz nach dem Rathaussturm mit Ute und ließ sich erstmal ein Alt zapfen.

Lateinamerika am Rhein Drei Tage lang liegt das Schiff der Lateinamerikaner bei der Pegeluhr vor Anker. Gestern eröffneten Integrationsminister Armin Laschet, Kulturdezernent Hans-Georg Lohe und CC-Präsident Engelbert Oxenfort die dreitägige Karnevalsparty auf dem Wasser. "Unser Ziel ist, unsere Kultur zu pflegen, aber gleichzeitig zu zeigen, wer wir sind, wie wir leben und auch wie wir feiern", sagte Rosabel Hernandez, Gründerin des Vereins Amigos Latinoamericanos y Alemanes Düsseldorf. Der Verein hat zum Ziel, wirtschaftliche und kulturelle Verbindungen mit NRW und lateinamerikanischen Staaten zu fördern. Bis Samstag präsentieren sich Länder von Argentinien bis Venezuela von 11 bis 24 Uhr — ab 16 Uhr kostet der Eintritt 15 Euro.

Düsseldorf im Ausnahmezustand: Hier finden Sie das Protokoll des Altweiber-Donnerstags.

(RP)
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