Prinz Hanno I. und Venetia Sara Das fast perfekte Düsseldorfer Prinzenpaar

Düsseldorf · Prinz Hanno I. und Venetia Sara eroberten viele Herzen. Das Motto war hingegen eher Mittelmaß. Eine subjektive Karnevals-Bilanz.

Prinz Hanno I. und Venetia Sara überreichten am Sonntag einem Polizisten einen Orden. Mit seiner nahbaren, unkomplizierten Art kam das Prinzenpaar gut an.

Prinz Hanno I. und Venetia Sara überreichten am Sonntag einem Polizisten einen Orden. Mit seiner nahbaren, unkomplizierten Art kam das Prinzenpaar gut an.

Foto: Christoph Reichwein

Egal, wer in der neuen Session zum Prinzenpaar gekürt wird: Sie werden es nicht leicht haben. Denn Hanno Steiger und Sara Flötmeyer haben sich präsentiert, wie Karnevalisten es sich wünschen: authentisch, fröhlich und unkompliziert.

Dass beide im Karneval verwurzelt sind - sie bei der Garde Rot-Weiss, er bei der Garde Blau-Weiss - hat man bei ihren Besuchen in den Vereinen gemerkt. Dort haben sie häufig persönliche Aspekte in ihre Reden einfließen lassen. Zudem ist ihnen ihre besondere Rolle nicht zu Kopf gestiegen. Sie waren als Prinzenpaar nahbar und haben sich auch mit den Menschen auseinandergesetzt, die keine herausragende Position im Karneval innehaben. Dass sie in der Session für den Gutenachtbus - ein Projekt, dass sich um Obdachlose kümmert - gesammelt haben, passt gut ins Bild. Und die Tatsache, dass der 35-Jährige und die 30-Jährige auch wirklichen Leben ein paar sind, sorgte für emotionale Momente. Hat was gefehlt? Vielleicht, dass sie nicht singen können und nicht fließend Japanisch sprechen.

So viel Positives lässt sich über "Düsseldorf - scharf wie Mostert" nicht sagen. Das Motto, ersonnen von dem früheren Radiomoderator Manni Breuckmann, hatte durchaus Charme. Allerdings setzte es bei den Jecken nur bedingt Kreativität frei. Klar, im Straßenkarneval sah man viele Feiernde als Senftuben verkleidet, und auf gefühlt jedem zweiten Wagen war ein Mostertpöttchen abgebildet. Das war es dann aber meist schon. Unterm Strich ein solides, aber kein herausragendes Motto.

Über eine sehr gute Resonanz konnte sich dieses Jahr Wagenbauer Jacques Tilly freuen. Bereits die Mottowagen des ausgefallenen Rosenmontagszugs im Februar wurden weltweit von Medien aufgegriffen. Auch die Wagen des Nachholtermins wurden verbreitet, allerdings meist weniger prominent. Auf den Titelblättern überregionaler Tageszeitungen dominierten am Montag die Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt. Am häufigsten gezeigt wurden der CSU-Merkel-Wagen und Tillys Donald-Trump-Porträt.

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Foto: Endermann, Andreas (end)

Für die Nachfolge des Prinzenpaars soll es mehrere Bewerber geben. Wer den Zuschlag bekommt, soll sich nach der traditionellen Reise der Düsseldorfer Karnevalisten ins österreichische Hintertux klären.

(RP)
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