Düsseldorf Pressestimmen zum Rosenmontagszug: "Jacques, wie recht du hast!"
Der Rosenmontagszug in Düsseldorf hat auch 2015 kein Blatt vor dem Mund genommen. So haben sich alleine vier politische Mottowagen mit dem Thema Terror befasst. Wir fassen die Reaktionen der Presse zusammen.
Express zum zunächst verhüllten Charlie-Hebdo-Wagen:
"Die Hüllen fielen: Ein geköpfter Mann, der mit "Charlie Hebdo" in der Hand davon läuft kam zum Vorschein. Die Botschaft: "Satire kann man nicht töten". Jacques, wie recht du hast!" Zum Text.
Die Welt schätzt den Düsseldorfer Umzug bissig ein - der in Köln sei nur dezent gewesen:
"Karneval wird dieses Jahr nicht nur als bierselige Feier gesehen, sondern auch als schunkelndes
Bekenntnis gegen Terror. Düsseldorf hat in dieser Hinsicht ein bemerkenswertes Zeichen gesetzt und anders reagiert als die Karnevalisten weiter südlich beim größeren Rosenmontagsumzug am Rhein." Zum Text.
Der Westen lobt die fehlende Angst der Karnevalisten an Rosenmontag:
"Ein Jacques Tilly aber tritt nicht auf die Bremse, nie, weshalb er gleich vier Motive gegen den Terror zum Düsseldorfer Zug schickte (und Köln verschämt dann doch ein kleines). Karneval ist, wenn man trotzdem lacht!" Zum Text.
Die Aachener Zeitung merkt an, dass der Rosenmontagszug nicht ganz wie immer gewesen ist:
"Grund zur Sorge gab es genug nach den Anschlägen von Kopenhagen und der Zugabsage in Braunschweig. Aber die Jecken in Köln, Düsseldorf, Aachen, Eschweiler und anderenorts haben am Rosenmontag die Angst vor dem Terror einfach weggefeiert und ihr mit beißender Satire die Stirn geboten." Zum Text.
Der Bonner Gerneal Anzeiger bewundert den närrischen Mut:
"Das Düsseldorfer Zoch-Motto "Traumhaft jeck" klingt harmlos - traditionell sind die Düsseldorfer Wagenbauer aber besonders bissig bei der Wahl ihrer Motive. So wurde erwartungsgemäß der "Charlie-Hebdo"-Anschlag thematisiert, ebenso die Themen Extremismus und Terrorismus grundsätzlich." Zum Text.
Das Deutschlandradio Kultur zieht das Fazit, dass sich die Jecken den Rosenmontag nicht verderben lassen:
"Ganz ließ sich die Angst vor einem möglichen Anschlag nicht verdrängen, doch die allermeisten Jecken in Köln und Düsseldorf wollten trotz der unsicheren Weltlage feiern. Und ob Papst, Pegida oder Putin - keiner blieb verschont." Zum Text.