Altweiber in Düsseldorf Möhne lassen sich vom Oberbürgermeister nicht aufhalten

Düsseldorf · Närrische Glücksgefühle bei den Möhne: Oberbürgermeister Thomas Geisel wollte die vielen Frauen, die an der Rathaustür rüttelten, zuerst nicht einlassen. Schließlich musste das Stadtoberhaupt kapitulieren.

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Um 11.11 Uhr ließ sich Oberbürgermeister Thomas Geisel am Altweiber-Donnerstag mit dem Düsseldorfer Prinzenpaar und CC-Präsident Josef Hinkel auf dem Rathaus-Balkon blicken. Und zeigte sich sichtlich überrascht: "Was sind denn so viele Weiber hier? Habt ihr nichts zu tun?" Venetia Claudia appellierte an das Stadtoberhaupt: "So lass sie doch endlich rein."

Die Frauen übernahmen schließlich die Macht und erklommen die Rathausstufen. Ihr Plan war geglückt. Im Rathaus wurde dann gemeinsam mit der politischen Spitze gefeiert. SPD-Chef Andreas Rimkus war dabei eine Chili-Schote, Sozialdezernent Burkhard Hintzsche feierte als Hase, und Kämmerer Manfred Abrahams als Knasti.

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Die Politiker dürften dann wohl auch einiges zu hören bekommen haben. Vor allem von einer Gruppe Möhne aus Hattingen: "Wir sind in die Landeshauptstadt gekommen, weil wir hier im Rathaus hoffentlich mehr bewegen können". Doch sie wollten nicht nur etwas bewegen, sondern auch feiern.

Während die Möhne im Rathaus feierten, war auf dem Marktplatz kaum mehr ein Durchkommen. Zu Bands wie Alt Schuss wurde wild geschunkelt, gebützt und gelacht. Der OB nutzte den Moment und schickte eine Spitze nach Köln und sang mit Alt-Schuss im Chor "Was trinken die da?"

Der Carlsplatz in Düsseldorf konnte durchaus mit dem Rathausplatz mithalten. Hier feierten die Venetien ihre Altweiber-Party. Prinz Christian II. war auch gekommen. "Geht doch lieber nach Hause und kocht eurem Mann mal was Schönes. Lasst uns Männer doch wenigstens einmal alleine Karneval feiern", sagte er.

Sein Versuch, die Möhne nach Hause zu schicken war ebenso erfolglos wie der des Oberbürgermeisters. Das lag auch daran, dass erfahrene jecke Frauen wie Ursula Stelzmann und Angelika Heiligtag den Prinzen kritisch beäugten. Die Frauen verkauften für die Altstadt-Armenküche Krawatten für den guten Zweck. Als Venetia Claudia die abgeschnittene Krawatte von Thomas Geisel zeigte, sagten sie: "Dem könnten wir ja jetzt auch eine neue Krawatte verkaufen".

Nicht nur die Sicherheitskräfte an der Rathaustür hatten am Donnerstag reichlich zu tun. Die Ordnungskräfte der Stadt zogen am Nachmittag eine gespaltene Bilanz. Während es durch das Glasverbot weniger Schnittverletzungen gab, verzeichneten Ordnungsamt und Feuerwehr dieses Jahr viele Fälle von übermäßigem Alkoholkonsum.

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