Karneval Eine Parade für die Freiheit

Meinung | Düsseldorf · Der Rosenmontagszug in Düsseldorf hat bundesweit Maßstäbe gesetzt, weil er Terrordrohungen trotzte und politische Satire in Bestform bot. Die Macht einer freien Gesellschaft - in Düsseldorf kam sie fröhlich daher.

Düsseldorf: Jecken jubeln den Rosenmontagswagen zu
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2015: Jecken jubeln den Rosenmontagswagen zu

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Foto: dpa, rwe kno

Der rheinische Karneval wurde in seiner Historie missbraucht, instrumentalisiert oder gedemütigt. Je nachdem, wer gerade herrschte, Franzosen, Preußen, Nationalsozialisten. Nun versuchten die Anhänger eines menschenverachtenden Islamismus dem Karneval das Lächeln auszutreiben. In Düsseldorf sind sie am Montag grandios gescheitert. Beim Rosenmontagszug schunkelten und lachten Millionen Jecken. Aus Dutzenden Nationen. Es war eine Parade für die Freiheit.

Vier islam-kritische Mottowagen ließ Wagenbauer Jacques Tilly durch die Straßen ziehen. Kluger, bissiger Humor, der doch auf Häme verzichtete. Die Macht einer freien Gesellschaft - in Düsseldorf kam sie fröhlich daher. Ein Islamist hätte sich schwarz geärgert. Der Rosenmontagszug in Düsseldorf setzte bundesweit Maßstäbe, weil er Terrordrohungen trotzte und politische Satire in Bestform bot.

Düsseldorf am Rosenmontag: "Jacques Tilly, wie recht du hast!"
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Pressestimmen zum Rosenmontagszug: "Jacques, wie recht du hast!"

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Foto: qvist /Shutterstock.com

Egal, gegen welche Institution und Organisation sie sich richtet. Auch der Papst-Wagen war eine gelungene Überzeichnung der Debatte über das "würdevolle Schlagen" von Kindern. Begeisternd ein Mottowagen des Festkomitees, der deutlich machte, dass der Karneval allen gehört, Juden, Muslimen, Christen, Atheisten. Der Frohsinn kennt keine Grenzen.

(RP)
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