Düsseldorf Mit Sicherheit jeck

Düsseldorf · Bis zum Start des Straßenkarnevals in drei Wochen muss das Sicherheitskonzept für den Rosenmontagszug und die Veedelszüge stehen. Auf die Organisatoren kommen womöglich höhere Kosten zu als gedacht.

 Beim Düsseldorfer Straßenkarneval wird die Polizei wieder mit einem Großaufgebot im Einsatz sein. Das CC als Veranstalter will auch die Zahl der privaten Sicherheitskräfte auf mehr als 700 aufstocken.

Beim Düsseldorfer Straßenkarneval wird die Polizei wieder mit einem Großaufgebot im Einsatz sein. Das CC als Veranstalter will auch die Zahl der privaten Sicherheitskräfte auf mehr als 700 aufstocken.

Foto: Andreas Endermann

Die Tonnengarde hat vorgesorgt: Ein Sicherheitsdienst soll den Umzug in Niederkassel bewachen, der wegen einer Baustelle auf der Quirinstraße in diesem Jahr einen anderen Weg nehmen wird. 10.000 Euro habe man in die zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen investiert, sagt Dino Conti Mica, Vorsitzender der Garde. Ob das Ordnungsamt morgen weitere Auflagen für die Niederkasseler bereithält, weiß er nicht. "Wenn ja, müssen wir sehen, wie wir das finanzieren", erklärt Tonnengarde-Sprecher Hans-Peter Suchand.

Nach Informationen unserer Redaktion hat das Ordnungsamt die Veranstalter von sechs der 23 Düsseldorfer Veedelszüge einbestellt, um über die Absicherung der Strecken, auch durch technische Maßnahmen, zu sprechen. Die Vereine fürchten dadurch zusätzliche Kosten, die ihre Veedelszüge schlimmstenfalls stoppen könnten.

Auch die Streckensicherung für den Rosenmontag ist noch nicht endgültig festgelegt. Fachleute von Polizei, Ordnungsamt und vom Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) fahren den Zugweg, der erstmals in Friedrichstadt beginnt, derzeit mehrfach ab, vermessen jede Einmündung und suchen nach potenziellen Sicherheitsrisiken. Kommende Woche erwartet CC-Geschäftsführer Hans-Jürgen Tüllmann konkrete Ergebnisse von ihnen - etwa die Zahl von Lkw-Sperren, die bestellt werden müssen.

Dabei geht es nicht nur um den Rosenmontagszug, sondern auch um die Sicherung des Straßenkarnevals an Altweiber und am Karnevalssonntag in der Altstadt und auf der Königsallee. "Erst wenn das feststeht, werden wir erfahren, was uns das kostet - das hängt schließlich von der Menge ab", sagt Tüllmann, der im Vergleich zum vergangenen Jahr mit Mehrkosten von rund 20.000 Euro für die Umsetzung des Sicherheitskonzepts rechnet. An dem habe sich im Grunde nicht viel geändert, sagt Tüllmann.

Nach den Anschlägen von Paris und Brüssel sei auch 2016 die Alarmstufe hoch gewesen, und konkreter als im vergangenen Jahr sei die Bedrohungslage derzeit nicht. Aber der Anschlag von Berlin und auch die Erkenntnisse über die im Sommer vereitelten Attentatspläne auf die Düsseldorfer Altstadt haben zu einer neuen Beurteilung geführt. Auch deshalb wird das CC diesmal noch mehr Sicherheitspersonal einsetzen. Mehr als 700 Wachleute soll das Partnerunternehmen Klüh bereitstellen. "Wir können dabei auf die Mitarbeiter von Fachfirmen aus ganz NRW zurückgreifen", sagt ein Unternehmenssprecher. Solche Kooperationen seien üblich und würden auch bei Risiko-Fußballspielen praktiziert: "Entscheidend ist für uns, dass die Mitarbeiter genauso qualifiziert sind wie unsere eigenen Leute.

In der Debatte um Terrorabwehr und Lkw-Sperren gehen andere Vorbereitungen fast unter. So regelt das Sicherheitskonzept des CC auch die Verkehrssicherheit während der tollen Tage. Neben der Polizei sind auch 50 Jugendliche daran beteiligt: Die Verkehrskadetten sind beim Rosenmontagszug, den Veedelszügen und beim Kinderumzug am Karnevalssamstag im Einsatz.

(RP)
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