Altweiber 2017 So lief der Rathaussturm in Düsseldorf

Egal ob Wind, egal ob Sturm, die jecken Weiber erklimmen den Rathausturm. Das Wetter machte zum Start des Straßenkarnevals in Düsseldorf noch mit. Die Möhnen und Venetia Alina konnten den Oberbürgermeister Geisel schnell überzeugen, sie ins Rathaus zu lassen.

Eigentlich könnte der Rathaussturm doch ausfallen, scherzte Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel. Schließlich sei spätestens am Nachmittag der Sturm angesagt und der heiße auch noch wie er — "Thomas". Doch das kam für die Möhnen, die vor dem Rathaus warteten, gar nicht in Frage.

Hilfe bekamen sie von Venetia Alina, die die Möhnen immer wieder zu neuen Versuchen anfeuerte. Um 11.11 Uhr brach aber der Widerstand des Düsseldorfer Stadtoberhaupts, und er ließ die Tür des Rathauses öffnen: Sturmtief hin oder her.

Pflegerinnen der Sana-Kliniken feierten nach der Nachtschicht

Schon seit acht Uhr standen die ersten Weiber vor dem Rathaus und warteten auf Einlass. Eine Gruppe Regenbogenfrauen hatte noch Schirme eingepackt. Doch die brauchten sie dann gar nicht. Es war zwar bewölkt, aber bis auf ein bisschen Nieselregen spielte das Wetter mit.

Eine Gruppe Pflegerinnen aus den Sana-Kliniken in Benrath kam verkleidet als rote Pilze auf den Rathausplatz. "Wir haben bis halb acht noch Nachtschicht gehabt und sind dann hierher gekommen", erzählt eine. "Wir sind hart im Nehmen."

Im Rathaus feierten Prinz Christian III. und seine Venetia Alina ganz ausgelassen. Der Prinz, der im wahren Leben Chef des Quartier Bohème in der Altstadt ist, genoss es sichtlich, von allen gebützt und fotografiert zu werden. Als der Karnevalshit "Einmol Prinz zo sin" gespielt wurde, wollte er unbedingt nochmal hinaus auf den Rathausbalkon. Doch da waren die Flügeltüren schon geschlossen. Trotzdem winkte er der Menge unten durch die Fensterscheiben zu.

Uerige, Bolkerstraße und Burgplatz

Wegen des Wetters war es auf dem Rathausplatz und in der Altstadt vielleicht etwas leerer als in den vergangenen Jahren. Das tat der Stimmung aber trotzdem keinen Abbruch. Überall wurde gefeiert: am Uerige, in der Bolkerstraße und am Burgplatz vor dem Schlösserzelt.

Für die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes und der Johanniter blieb es am Vormittag zunächst ruhig. Die ehrenamtlichen Sanitäter der Johanniter hatten ihr Zelt wie üblich vor der Neanderkirche aufgeschlagen. Bis auf ein paar Minderjährige, die schon mittags zu tief ins Glas geschaut hatten, brauchte aber kaum einer Hilfe.

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(heif)
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