Mottowagen in Düsseldorf verschrottet Nahles liegt bei Tilly schon in Trümmern

Düsseldorf · Es dauert Wochen, die Mottowagen zu bauen. Aber Karikatur und Satire sind verderbliche Kost, deswegen machen Jacques Tilly und sein Team am Tag nach Rosenmontag kurzen Prozess.

 Vom Erbauer zum Zerstörer: Jacques Tilly und sein Team machten gestern mit den meisten Mottowagen kurzen Prozess.

Vom Erbauer zum Zerstörer: Jacques Tilly und sein Team machten gestern mit den meisten Mottowagen kurzen Prozess.

Foto: Andreas Endermann

Andrea Nahles etwa sah am Nachmittag in Minutenschnelle ziemlich ramponiert aus, Tilly kloppte ihr mit der Axt im Pappmaché-Gesicht herum. Martin Schulz, der sich durch den Fleischwolf dreht, ist bereits dem Erdboden gleichgemacht. "Der ist ja bald gar kein Thema mehr", sagt Tilly, "er wird in Vergessenheit versinken". Das tut dem Wagenbauer sogar ein bisschen leid, denn er findet Schulz sympathisch.

Ganz anders sieht er Viktor Orban (Ungarn) und Jaroslaw Kaczynski (Polen), die als rechte Diktatoren dargestellt wurden. Der Wagen blieb unversehrt, er dürfte wie seine Vorgänger für Demo-Zwecke nach Polen gebracht werden. Der Anti-Brexit-Kämpfer Peter French war beim Zoch und erwägt, den aktuellen Brexit-Wagen auf die Insel zu holen.

Tilly erhielt wieder viele Mails, kritische auch zu diesem Wagen. Eine Pflegerin empfand Theresa May mit der Brexit-Missgeburt im Arm als Fehlgriff. "Das müssen wir machen können", sagt Tilly. "Es geht um die Kritik an May und nicht darum, Behinderte vorzuführen."

(ujr)
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