Rosenmontag in Düsseldorf Aus für die Werbekarawane im Karneval

Düsseldorf · Viele Unternehmer waren sofort entflammt von der Idee eines Werbetrosses vor dem Zoch an Rosenmontag. Am Ende blieben kaum feste Interessenten übrig. Die Idee ist damit für 2018 gestorben.

 So ähnlich hätte es sich auch das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) gewünscht: Beim Grand Départ der Tour de France fuhr eine Werbekarawane durch die Stadt.

So ähnlich hätte es sich auch das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) gewünscht: Beim Grand Départ der Tour de France fuhr eine Werbekarawane durch die Stadt.

Foto: Andreas Endermann

Diese Nachricht könnte so manchem Jecken das Weihnachtsfest ordentlich vermiesen - oder aber glücklich stimmen. Denn kaum ein anderes Karnevals-Thema ist in der letzten Zeit so kontrovers diskutiert worden wie die Werbekarawane, die wie bei der Tour de France vor dem Rosenmontagszug fahren sollte. Jetzt ist das Thema durch: Es wird für 2018 definitiv keine Werkekarawane geben, wie Hans-Jürgen Tüllmann, Geschäftsführer Comitee Düsseldorfer Carneval (CC), auf Nachfrage unserer Redaktion sagte.

Leicht gemacht hätte sich das CC diese Entscheidung nicht, praktisch bis Freitag hätten die Verantwortlichen die Lage geprüft. Und lange sah es auch danach aus, als würde die Karawane in die Tat umgesetzt werden können. "Viele Firmen hatten sich zunächst euphorisch gemeldet", erzählte Tüllmann, der die Idee mit der Karawane in die Welt gebracht hatte. Auch die CC-Führungsspitze hatte sich dann für dieses Modell ausgesprochen.

Bereits acht Zusagen für die Karawane im Februar hatte das CC Tüllmanns Angaben zufolge vorliegen. "Zehn bis 15 Unternehmen hätten es werden müssen, damit der Zug vor dem Zug startet. Am Ende waren es aber nur zwei Firmen, die noch übrig geblieben waren." Schuld ist seiner Einschätzung zufolge der Zeitdruck. "Die Idee kam bestens an, aber für viele Unternehmen war das Ganze dann aber doch zu kurzfristig", meint der Geschäftsführer. Gleichzeitig blickt er hoffnungsvoll in die Zukunft. "Wir werden 2018 für den Rosenmontagszug 2019 einen neuen Anlauf wagen. Das Interesse ist ja grundsätzlich da."

Laut Tüllmann waren es am Ende das Neusser Unternehmen Natsu Foods ("Die hatten sogar schon einen beeindruckenden Entwurf für den Wagen!") und der Armaturenhersteller Grohe, die fest zugesagt hatten - Grohe war der erste Unterstützer der avisierten Werbekarawane für den Rosenmontagszug. Auf aktuelle Nachfrage stellte die Presseabteilung des Unternehmens aber klar: "Wir werden uns nicht an der Werbekarawane beteiligen, das war damals wohl ein Missverständnis." Das Unternehmen Natsu Foods war Freitag nicht mehr zu erreichen. Großes Interesse hatte laut Tüllmann zunächst auch ein Lotto-Laden-Betreiber aus dem Ruhrgebiet bekundet. "Der wollte sogar direkt mehrere Wagen fahren lassen, eine feste Zusage blieb aber dann aus."

Recht gelassen geht das CC mit dem Thema und den Absagen um: "Wir arbeiten das rational ab", meint Tüllmann. "Wir hätten uns schon gewünscht, dass es klappt, aber wir geben die Werbekarawane ja nicht auf, wir vertagen sie nur."

Auch wenn die Karawane ausbleibt, Veränderungen gibt es doch bei dem Zoch, denn der fährt im kommenden Februar länger über die Königsallee und dafür kürzer über die Breite Straße. Das bedeutet: Die Narren werden vom Carlsplatz aus nicht in die Breite Straße abbiegen, sondern geradeaus über die Benrather Straße ziehen. Dann geht es rechts auf die Königsallee. Laut Rosenmontagszugleiter Hermann Schmitz war an der Breite Straße vor der Commerzbank immer nur wenig los. Zudem startet der Zug eine gute halbe Stunde später, nämlich um 12.20 Uhr.

(bpa)
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