Entscheidung in Düsseldorf Zoch wird am 13. März nachgeholt

Düsseldorf · Am Sonntag, 13. März, wird der Zoch durch Düsseldorf rollen - wenn das Wetter diesmal mitspielt. So können die Vereine sich doch präsentieren und ihre Wagen zeigen. Die Verantwortlichen wollten einen Termin nahe an der Karnevalszeit.

Beim Zapfenstreich im Rathaus verkündeten CC-Präsident Michael Laumen (2.v.l.) und Oberbürgermeister Thomas Geisel (2.v.r.) den Ersatztermin. Das Prinzenpaar Hanno und Sara kann also doch einen großen Festzug erleben.

Beim Zapfenstreich im Rathaus verkündeten CC-Präsident Michael Laumen (2.v.l.) und Oberbürgermeister Thomas Geisel (2.v.r.) den Ersatztermin. Das Prinzenpaar Hanno und Sara kann also doch einen großen Festzug erleben.

Foto: Endermann, Andreas

Die Spitze des Carnevals-Comitees (CC) und das Büro von Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) haben sich auf einen Ersatztermin für den abgesagten Umzug am Rosenmontag verständigt. Verkündet wurde die Entscheidung am Dienstagabend beim Närrischen Zapfenstreich im Rathaus - bei dem die Jecken mit unaufhörlichem Regen gequält wurden. Für Karnevalspräsident Michael Laumen war das ein gutes Omen für den Ersatz-Termin. "Stürmischer und regnerischer kann es jetzt nicht mehr werden."

Mit der Entscheidung beginnt die Arbeit

Anders als im Jahr 1990, als der Zug ebenfalls wegen eines Sturms ausgefallen und schließlich in den Mai verlegt worden war, wollten die Verantwortlichen diesmal einen Termin nahe an der Session - in anderen Jahren wäre die am 13. März nicht einmal vorbei. Ein noch früheres Datum scheiterte aber an Kollisionen mit anderen Veranstaltungen. Der 6. März, der zunächst als Wunschtermin gegolten hatte, ist ein verkaufsoffener Sonntag. Zwar gab es Gespräche mit dem Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverband, sogar eine Verlegung des Einkaufs-Aktionstags wurde geprüft - am Ende war der Termin eine Woche später aber praktischer. Einzige andere Großveranstaltung ist die Messe ProWein.

Mit der Entscheidung beginnt die Vorbereitung auf den Ersatz-Zug. Musikkapellen müssen neu verpflichtet werden, Genehmigungen eingeholt. Auch Wagenbauer Jacques Tilly und sein Team müssen wieder tätig werden. Zwar sind die Wagen der Karnevalsgesellschaften fertiggestellt, aller Voraussicht nach wird Tilly aber neue politische Mottowagen entwerfen - während die Debatten über seine letzten, trotz der Absage gezeigten Entwürfe noch laufen.

"Kölner können in diesem Jahr zwei Mal feiern"

Oberbürgermeister Geisel meint, der neue Termin entspreche einem breiten Wunsch. "Ich habe keinen gehört, der gesagt hat, wir sollen das nicht machen." Vor allem für die Vereine sei es sehr wichtig, dass sie sich doch noch präsentieren können. Geisel lud die Bewohner der anderen rheinischen Karnevalsmetropole für den März ein. "Die Kölner können in diesem Jahr zwei Mal Rosenmontag feiern." Auch das Prinzenpaar Hanno und Sara freute sich - aus einer sehr kurzen Session wird für die beiden jetzt eine lange. Den Rathausschlüssel gaben sie aber gestern trotzdem wie üblich an den Oberbürgermeister zurück.

Kein Zweifel an Entscheidung

Trotz aller Enttäuschung über die Absage zweifelten die Verantwortlichen nicht daran, dass die Entscheidung für die Absage am Montag richtig gewesen war. "Die Wetterprognose ist genau eingetroffen", sagt der CC-Sicherheitsbeauftragte Sven Gerling. Der Deutsche Wetterdienst hatte die befürchteten Böen mit Windstärke 8 (bis zu 75 Kilometer pro Stunde) am Vormittag in Düsseldorf gemessen. Laut dem Wetterdienst kanalisieren enge Schneisen wie zum Beispiel in der Altstadt den Wind, so dass der Wert das 1,5-Fache der Messung an den Wetterstationen erreicht - das wäre gefährlich geworden. An der Kö hatten sich Dachziegeln gelöst und waren auf den Gehsteig gefallen.

Lob gab es auch von der Ergo-Versicherung. Die meldete sich gestern bei CC-Geschäftsführer Hans-Jürgen Tüllmann. Das professionelle Management und die Absage zum letztmöglichen Zeitpunkt seien gelobt worden. In den nächsten Tagen will man über Kosten und entgangene Einnahmen sprechen. Diese sind bis zu einer Höhe von 500.000 Euro versichert.

(arl)
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