Fotos Vergleich: Die Mottowagen der Karnevals-Hochburgen
Auch 2013 haben sich die Wagenbauer in den Karnevals-Hochburgen Düsseldorf, Köln und Mainz mit viel Herzblut in die Gestaltung ihrer rollenden Kunstwerke gestürzt. Das Ergebnis sind provozierende bunte und schräge Wagen. In unserer Bildergalerie haben wir die Highlights der Rosenmontagszüge zusammengefasst.
Klaus Wowereit war ein gern gesehenes Motiv. Hier verliert er auf einem Düsseldorfer Wagen wegen des Baus des Berliner Flughafens seinen Kopf in einem Propeller.
In Köln spritzte beim ThemaBerliner Flughafenbau weniger Blut. Hier ging man mit der Angelegenheit etwas sachlicher um - aber auch weniger provokant.
Die Mainzer zeigten mit dem Wortspiel "Sankt Nimmerleinstag", was sie vom Berliner Flughafenbau halten. Schön gemacht - aber auch etwas brav.
Der Rücktritt von Bildungsministerin Annette Schavan wurde kurzfristig noch in das Düsseldorfer Programm aufgenommen. Die Pointe saß! Wagenbauer Jacqus Tilly hatte damit wieder in Sachen Aktualität die Nase vorn.
Lokalpolitik in Düsseldorf: OB Dirk Elbers wird als Monarch gezeigt, der einen Feuerwehrmann begnadigt. Damit ist der Wagen aktuell, spöttisch und trifft ins Herz der Bürger.
Ein rheinland-pfälzischer "Insider" war in Mainz zu bewundern: Die neue Ministerpräsidentin Malu Dreyer (rechts), steht zusammen mit der Chefin der CDU-Landtagsfraktion, Julia Klöckner, vor einem Spiegel und fragt: Wer ist die Beste im ganzen Land?
Die Kölner spielten mit einem dicken Jungen, der hinter einem hungernden Kind steht, auf die wachsende Kluft zwischen Reich und Arm an.
Im Karneval ist alles erlaubt - offensichtlich auch eine Kanzlerin mit Hitlerbärtchen. Die Düsseldorfer parodierten mit einem Wagen den Ärger der Griechen über Angela Merkel. Ganz schön böse.
Ein Friedensnobelpreis für Europa - nicht ohne den Spott der Kölner Narren.
Bei den Mainzer Jecken wurde die Piratenpartei kräftig durch den Kakao gezogen.
Auch die Kirche kam nicht ungeschoren davon. Ein frecher Düsseldorfer Wagen spielte auf die Missbrauchsvorwürfe an.
Die Düsseldorfer Wagen sind im Vergleich zu den Gefährten in Köln und Mainz frecher und deftiger zu sein. Hier hechelt FDP-Politiker Rainer Brüderle als Hund der Stern-Reporterin hinterher.
Gab es so ähnlich schon in Düsseldorf, gelungen ist den Kölnern der Wagen mit der säugenden Bundeskanzlerin Merkel schon.Trotzdem: Die Idee ist aus Düsseldorf zumindest adaptiert.
Die Fußball-WM ist zwar erst 2014, das Thema lag den Kölner Jecken aber wohl trotzdem am Herzen. Fifa-Präsident Sepp Blatter und Brasiliens Präsidentin Dilma Vana Rousseff fahren mit einer Dampfwalze über brasilianische Dörfer, die wohl den Modernisierungsmaßnahmen im Zuge der WM zum Opfer fallen werden.
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück schleppt nach Ansicht der Mainzer Wagenbauer eine schwere Kugel mit der Diskussion um das Kanzler-Gehalt mit sich durch den Wahlkampf.
Die Düsseldorfer Jecken sahen ihn als erdrückende Last für die Sozialdemokraten.
NRW-Finanzminister Walter Borjans machte sich auf einem Kölner Wagen neben allerlei anderen Ausscheidungen auf die Suche nach Steuer-CDs aus der Schweiz.
Politisch ging es auch in Mainz weiter. Umweltminister Peter Altmaier zieht den Stecker für ein Windrad. Stichwort: Intelligenter Netzausbau.
Obwohl die deutschen Politiker genug Stoff für die Wagenideen lieferten, wurde auch ins Ausland geschielt. So bekommt Russlands Präsident Wladimir Putin und ein Geistlicher der russisch-orthodoxen Kirche von einem Mitglied der Punkband Pussy Riot auf einem Düsseldorfer Wagen ein kräftigen Tritt.Gut gemacht, Düsseldorf: Der Prozess um "Pussy Riot" war im vergangenen Jahr eines der populärsten politischen Themen.
Putin durfte natürlich auch in Köln nicht fehlen. Während die Sängerinnen von Pussy Riot hinter Gittern weitersingen, kniet Gérard Depardieu vor Putin und bittet um Einbürgerung. Das hätte bissiger sein können.
In der rheinland-pfälzischen Karnevalsmetropole widmete man sich mit einem gelungenen Wagen den finanziellen Abhängigkeiten von USA und China.
Was Berlusconi da mit Europa macht, muss nicht erklärt werden. Die Meinung der Düsseldorfer Jecken zum Thema Silvio Berlusconi ist eindeutig. Er ist als gerupfter eitler Hahn karikiert. Das war der derbste Wagen des Rosenmontagszuges.