Düsseldorf Karnevalisten feilen an der Sicherheit

Düsseldorf · Das Düsseldorfer Carnevals Comitee (CC) arbeitet mit Hochdruck an der Umsetzung der Sicherheitsvorkehrungen für den Rosenmontagszug am 27. Februar. "Wir lassen uns den Karneval nicht kaputt machen", sagt der CC-Organisationsleiter.

 Während des Weihnachtsmarktes dienten in der Altstadt Bauschuttcontainer als Barrieren.

Während des Weihnachtsmarktes dienten in der Altstadt Bauschuttcontainer als Barrieren.

Foto: Andreas Bretz

"Wir haben nun mal leider diese abstrakte Bedrohungslage", sagt CC-Organisationsleiter Sven Gerling, "und wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um die Veranstaltung so sicher wie möglich zu gestalten." Es gebe behördliche Empfehlungen für Karnevalshochburgen wie Düsseldorf, Köln oder Mainz, mit technischen Hilfsmitteln zu operieren. "Darauf reagieren wir selbstverständlich auch für unseren Zug", sagt Gerling.

Dabei verweist er etwa auf die Bauschuttcontainer, die 2016 an den Zugängen der Weihnachtsmärkte an Heinrich-Heine-Allee und Mühlenstraße aufgestellt wurden. Das Beispiel von Tönisvorst, wo das Technische Hilfswerk Lastwagen als Barrieren platzieren will, sei auch für Düsseldorf denkbar. Auch die Polizei werde stärker vertreten sein als in den Vorjahren.

Die aktuellen Überlegungen seien keine Reaktion auf die neuen Erkenntnisse zum geplanten Anschlag in der Altstadt, stellt Gerling klar. Die Planungen starteten nach seinen Angaben bereits 2016 und erreichten mit dem Attentat in Berlin eine neue Dringlichkeit. "Wir lassen uns den Karneval nicht kaputt machen", sagt Gerling. "Wir sehen es als unsere Aufgabe an, uns nicht vor eventuellen Gefahren zu verstecken, sondern den Menschen ein fröhliches, tolerantes und friedliches Karnevalsfest zu bieten."

"Wir stehen vor einer großen Herausforderung", ergänzt CC-Geschäftsführer Hans-Jürgen Tüllmann, der unter anderem für die Kosten der Veranstaltung am Rosenmontag zuständig ist. Der Zug startet diesmal nicht wie sonst an der Cecilienallee, sondern an der Corneliusstraße, wie Tüllmann betont. "Das hört sich banal an, bedeutet für uns aber eine völlig veränderte Situation - auch für das Sicherheitskonzept. Wir müssen also doppelt mitdenken, denn die Route ist ja auch für uns völlig neu."

Die Mehrkosten für das verschärfte Sicherheitskonzept bewegen sich Tüllmann zufolge im hohen fünfstelligen Bereich. "Wir halten uns an die Maßgabe, die Kosten zunächst beiseite zu lassen. Was getan werden muss, muss getan werden. Sicherheit geht vor."

(RP)
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