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Düsseldorf Kastration zum Wohle der Katzen

Düsseldorf · Freilaufende Katzen sollen sich künftig in Düsseldorf nicht mehr unkontrolliert vermehren dürfen. Deshalb werden Fallen aufgestellt.

Petra Dahmen und ihre Kollegen fangen mit einem Käfig verwilderte Katzen ein, um ihnen ein angenehmeres Leben zu ermöglichen.

Petra Dahmen und ihre Kollegen fangen mit einem Käfig verwilderte Katzen ein, um ihnen ein angenehmeres Leben zu ermöglichen.

Foto: Bernd Schaller

Petra Dahmen schaut sich im Park gründlich um und wuchtet dann die große Katzenfalle aus dem Kleintransporter. Diese platziert sie in ein abgelegenes Gebüsch, legt dort Futter hinein, stellt den Schließmechanismus ein und deckt den Käfig mit einer Decke ab. "Jetzt heißt es warten", sagt Dahmen. Sie ist keine der "bösen" Tierfänger, wie man sie aus Filmen wie "Susi und Strolch" kennt, welche Tiere einsammeln, um sie zu töten. Petra Dahmen ist eine Mitarbeiterin des Düsseldorfer Tierheims und um das Wohl der Tiere bemüht. Denn diese befinden sich oft in einem jämmerlichen Zustand. "Wir werden von Privatpersonen, Firmen, Kleingartenanlagen und vom Katzenschutzbund informiert, wenn sich irgendwo verwilderte Katzen herumtreiben." Besonders häufig geschieht das zwischen April und August, wenn die Tiere trächtig sind oder den jungen Nachwuchs bei sich haben.

Rund 70 Katzen werden von Petra Dahmen und ihren Kollegen im Jahr in Düsseldorf gefangen. Künftig könnten es noch mehr werden. "Das Gartenamt hat angeboten, dass seine Mitarbeiter selber Katzen in den Parkanlagen einfangen. Darüber sind wir sehr froh, denn diese kennen viele Plätze, an denen sich verwilderte Katzen aufhalten", sagt Monika Piasetzky, Leiterin des Tierschutzvereins Düsseldorf. Sehr erfreut ist sie auch, dass nun in Düsseldorf die Kastrationspflicht für freilaufende Katzen eingeführt werden soll. "Wir hatten gehofft, dass wir auch so die Katzenbesitzer von der Wichtigkeit der Kastration überzeugen können. Das war leider nicht der Fall. Jedes Jahr haben wir mehr unerwünschte Katzen erhalten", sagt Piasetzky. Nun könnte man künftig die Katzenbesitzer zu diesem Schritt verpflichten. "Die wilden Katzen stören ja nicht, aber ihr Leben ist oft grausam. Unkastrierte Kater bekämpfen sich und fügen sich schlimme Wunden zu, an denen sie teilweise elend sterben. Viele Katzen haben Krankheiten oder nicht genug zu fressen."

Die vom Tierheim eingefangenen Katzen sollen ein besseres Leben erhalten. Sie kommen zunächst in die Auffangstation. Dort werden sie untersucht und es wird überprüft, ob sie als vermisst registriert sind. Sollte das nicht der Fall sein, werden die Tiere geimpft, erhalten einen Chip und werden kastriert.

Sehr zutrauliche Tiere gehen dann in die Vermittlung. Rund 20 Tiere im Jahr sind dafür aber nicht geeignet und kommen in ihr altes Revier zurück, wenn dort eine Versorgung durch Katzenfreunde gewährleistet ist. Zuvor erhalten diese aber ein kleines Loch oder einen Schlitz ins Ohr. "Wenn wir das Tier erneut fangen, können wir direkt erkennen, dass dieses bereits bei uns war und lassen es vor Ort laufen", sagt Dahmen. Zu ihrer aktuell aufgestellten Falle musste sie diesmal mehrfach hinaus fahren. Erst nach drei Tagen hat sich ein Kater dort hinein gewagt und zunächst voller Wut darin gewütet. Da er aber nicht ganz verwildert ist, soll er nach Möglichkeit später in die Vermittlung kommen. Vorher ist der Kater aber ein Fall für die 15 ehrenamtlichen Katzenstreichler des Tierheims. Diese kommen regelmäßig in das Katzenhaus, spielen und schmusen mit den Vierbeinern und sorgen so dafür, dass diese weniger scheu und damit besser vermittelbar sind.

(RP)
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