Düsseldorf-Süd Kein Spielraum für neue Spieler
Düsseldorf-Süd · Die Liga-Struktur-Reform sieht eine eingleisige Kreisliga A vor. Da ist fast jedes Spiel ein Endspiel.
Eine "enge" Saison erwartet Trainer Frank Lippold vom TSV Urdenbach für alle Clubs in der Kreisliga A. Die Liga-Strukturreform wirft ihre Schatten voraus. Ab der Saison 2016/17 wird es eine eingleisige Kreisliga A mit insgesamt 20 Mannschaften geben. Aus diesem Grund erhöht sich die Zahl der Absteiger in der bevorstehenden Meisterschaftsrunde 2015/16.
Lippold: "Für Vereine, die da nicht mithalten können, wird die Zukunft problematisch." Aus den beiden 14er Gruppen steigen je fünf Clubs direkt ab. "Wir haben jede Woche ein Endspiel", prophezeit der TSV-Coach. Den beiden Tabellenneunten steht ein Entscheidungsspiel um den Klassenverbleib bevor. Auch die Achtplatzierten kann es noch treffen, wenn Düsseldorfer Mannschaften zu den Bezirksliga-Absteigern zählen.
"Geld für teure Verstärkungen haben wir nicht", bekennt Lippold. Beim TSV Urdenbach will man die bewährte Vereinsphilosophie fortsetzen. Spieler aus der eigenen Jugend sollen auch weiterhin das Gros im Seniorenkader stellen. Die Brüder-Paare Marvin und Maurice Borchers sowie Simon und Lucas Püschel sind aktuell Beispiele für dieses Konzept. "Wir haben das Potenzial, die Klasse zu halten", ist Lippold überzeugt. Einen Plan B, sprich: Nachdenken über Zugänge in der Winterpause, für den Fall, dass der Abstieg droht, gebe es nicht.
Auch beim SV Wersten 04 stehen gesonderte Verstärkungen nicht an. "Dafür gibt es finanziell keinen Spielraum", bestätigt Vereinskassierer Dirk Grüters. Bei den 04ern setzt man auf Teamgeist. "Die Mannschaft muss in dieser schwierigen Lage noch mehr zusammenhalten", fordert Grüters. Die Zahl der Zugänge hält sich in Grenzen. Trainer Alfred Glubisz kann seinem bewährten Kader vertrauen. "Wir sind guter Dinge", zeigt sich Grüters optimistisch. Zugleich hoffen die 04er, dass sie vom Verletzungspech verschont bleiben. Grüters: "Da kommt es auf jeden Spieler an." Derzeit bangen die Werstener um Dominik Russek. Noch ist fraglich, ob der unermüdliche Antreiber nach seinem Mittelfußbruch zum Saisonauftakt schon wieder fit ist.
Die SG Benrath-Hassels geht zwangsläufig mit einem veränderten Kader in die "Alles-oder-nichts-Saison". Mit den beiden Gülten-Brüdern, Alexandre Rossiter und Dario Scarcella haben erfahrene Leistungsträger den Verein verlassen. SG-Trainer René Merken konnte dank seiner Beziehungen die Personallücke stopfen. "Wir sind stark genug für eine gute Platzierung", behauptet Merken. Etliche Akteure wie Zugang Christian Beckers (Sportfreunde Baumberg), Patrick Traunter (vormals VfL Benrath) oder Keeper Thorsten Pyka (VfL Benrath) verfügen sogar über höherklassige Spielerfahrung.
Ein Abstieg in die Kreisliga B soll auf jeden Fall vermieden werden. "Wenn es nicht anders geht, muss in der Winterpause von Vereinsseite gehandelt werden", fordert Merken. Einen finanziellen Schub könnte die Fertigstellung des Projekts "Hassels Fit" bringen. Merken: "Für die Kreisliga B stehe ich allerdings nicht zur Verfügung."