Düsseldorf Keine heiße Spur nach TV-Fahndung

Düsseldorf · "Aktenzeichen XY" zum Doppelmord in Bilk brachte nur wenige Hinweise.

Fotos von Kameras und Silberbesteck zeigte die Kriminalpolizei Gießen am Mittwoch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst". Doch auch wenn sich einige Zuschauer zu den Gegenständen meldeten: "Eine heiße Spur war nicht dabei", sagte Staatsanwalt Thomas Hauburger auf Anfrage.

So bleibt weiter unklar, ob die Verdächtige in einem Doppelmordfall aus Bilk und einem Mordfall aus Gießen noch weitere Verbrechen begangen hat. Die Polizei hatte unter anderem eine alte Foto- und Videoausrüstung bei ihr gefunden. Außerdem hatte sie Fotos eines Silberbestecks auf ihrem Handy. Die Ermittler wollen wissen, ob jemand diese Gegenstände kennt. Sie könnten aus weiteren Taten stammen. Es habe "eine überschaubare Anzahl von Hinweisen" gegeben, so der Staatsanwalt. Denen werde jetzt nachgegangen.

Die verdächtige 35-Jährige aus Aachen soll im Mai eine 58-Jährige und ihre Mutter in einer Wohnung in Bilk erschlagen haben. Bei der Verdächtigen wurden EC-Karten und eine Schmuckschatulle des Opfers gefunden. Außerdem wird sie verdächtigt, im April einen 79-jährigen Zauberer in Gießen umgebracht zu haben.

Anklage ist inzwischen erhoben. Ob sie zugelassen wird, entscheidet sich voraussichtlich noch vor Weihnachten. Prozessbeginn könnte dann im Januar sein. Die Ermittler wollen klären, ob der Frau noch weitere Taten zur Last gelegt werden können. "Die Gegenstände auf den Fotos könnten natürlich auch rechtmäßig ihr gehören", sagt Staatsanwalt Hauburger. "Aber die Verdächtige können wir nicht fragen - sie redet ja nicht mit uns."

(hpaw)
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