Mario Kentschke Keine Leidenschaft bei den Spielern

Düsseldorf · Der Trainer des SFD ist mit der Leistung seiner Mannschaft unzufrieden und befürchtet den Abstieg in die Kreisliga C.

 Trainer Mario Kentschke kann es nicht fassen. Er ist schwer enttäuscht von seiner Mannschaft vor allem von den jungen Spielern, denen er Disziplinlosigkeit vorwirft.

Trainer Mario Kentschke kann es nicht fassen. Er ist schwer enttäuscht von seiner Mannschaft vor allem von den jungen Spielern, denen er Disziplinlosigkeit vorwirft.

Foto: Günter von Ameln

Holthausen Mario Kentschke, Trainer des SFD, ist sauer. Stinkesauer. Was seine Mannschaft am Sonntag gegen NK Croatia abgeliefert hat, war für ihn unterirdisch.

Herr Kentschke, nach dem Spiel, das Sie 3:1 verloren haben, sprachen Sie von Klassenerhaltungsverweigerungsfußball. Wie kommen Sie zu dieser harten Beurteilung?

Kentschke Wenn man nur drei bis vier Spielern ansieht, dass sie hundertprozentig Gas geben im Abstiegskampf. Einige hatten Angst in die Zweikämpfe zu gehen, andere keine Luft für 90 Minuten, weil sie trainingsfaul sind. Baghouse lief 90 Minuten. Ünlü, der Jüngste mit 18, spielt mit Teilbänderriss und hat sein Bestes gegeben. Baye und Lartey laufen, bis der Akku leer ist. Der Rest ging spazieren.

Ist es dem übrigen Team egal, ob es absteigt oder nicht?

Kentschke Es sieht danach aus.

Wie meinen Sie das?

Kentschke Zum Abschluss der Saison werden Spieler von anderen Vereinen angesprochen. Man kann es nicht verhindern, aber wenn ich bei einem Verein anfange, dann bringe ich diese Sache auch zu hundert Prozent zu Ende. Da fehlt mir bei einigen der Respekt gegenüber den Mitspielern. Das regt mich wahnsinnig auf. Das nervt mich.

Dass sie schon in Gedanken bei einem anderen Verein sind?

Kentschke Genau.

Deshalb haben Sie die sechs minus an die meisten Spieler verteilt.

Kentschke Es gibt leider keine Schulnote sieben. Hart aber fair. Die Sechs steht für ungenügende Leistung. Das Minus gibt's als Extrabonus von mir.

Sie haben 18 Spieler im Kader und bemängeln, dass nur die Hälfte zu den Trainingseinheiten kommt.

Kentschke Es sind immer dieselben da, und es fehlen immer dieselben.

Wer fehlt?

Kentschke Meistens ist es die junge Generation. Die denken, wenn man Sonntag verliert, wird Dienstag gelaufen. Dienstagabend öffnet die What's- App-Börse und es wird ausgetauscht, wie das Training war. Donnerstag kommen sie dann wieder. Einer kommt nur sonntags, da fehlt nur noch der Rote Teppich.

Wer ist die "junge Generation"?

Kentschke Wenn die Spieler das lesen, wissen sie, wer gemeint ist.

Ihre Forderungen werden nicht erfüllt.

Kentschke Forderungen? Meine sind ganz weit unten in der heutigen Play-Station-What's- App-Generation. Den meisten Spielern fehlt die Leidenschaft, die Härte. Wenn es weh tut, hören sie auf.

Glauben Sie, dass das Team gegen Sie spielt?

Kentschke Nein. Wir sind Achter, wurden als erster Absteiger genannt, da kann eine Mannschaft nicht gegen den Trainer spielen.

Und wie geht es weiter?

Kentschke Diese Woche ist Pfingsten und damit kein Spieltag. Somit stehe ich wahrscheinlich heute und am Donnerstag mit meinem Co-Trainer und vier Spielern da. Es sei denn, die Spieler lesen das hier ...

Sind Sie pessimistisch?

Kentschke Wir brauchen noch einen Sieg aus zwei Spielen. Vielleicht kann die Mannschaft in der Liga bleiben, weil die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf gegeneinander spielen. Sonst fällt die Entscheidung am letzten Spieltag.

Sollte der SFD in die Kreisliga C absteigen, bleiben Sie dann Trainer?

Kentschke Nein.

BIRGIT WANNINGER FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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