Unterbacher See Keine Schonzeit für Gänse

Düsseldorf · Der Naturschutzbund scheiterte im Landschaftsbeirat mit dem Antrag, die Abschussgenehmigung außer Vollzug zu setzen. Aber seine Ideen, Gänse mit anderen Mitteln zu vertreiben, fanden Beachtung.

Die Jagd auf Kanadagänse ist nicht nach dem Geschmack des Naturschutzbundes (Nabu). "Menschen und die Landschaft sind durch die Gänse nicht akut gefährdet, deshalb ist ein Vorziehen der Jagdzeit nicht nötig. Denn das Abschießen der Gänse löst mittelfristig nicht das Problem der Übervölkerung und der Verschmutzung der Strände in den Freibädern und am Unterbacher See", erklärte Nabu-Vorsitzender Günther Steinert.

Aber im Landschaftsbeirat für Düsseldorf fand er keine Mehrheit für seine Ansicht. Der Antrag des Nabu, die Abschussgenehmigung außer Vollzug zu setzen, wurde abgelehnt. Schon aus formalen Gründen wollte der Beirat nicht beschließen, weil für die Genehmigung die Jagdbehörde bei der Bezirksregierung und nicht die Stadt Düsseldorf zuständig ist.

Die Obere Jagdbehörde hatte das Vorziehen der Jagdzeit in Düsseldorf genehmigt, weil sich die Kanadagänse stark vermehrt haben. Sie fliegen nach dem Schließen der Bäder auf deren Wiesen, um Gras zu fressen, und verschmutzen die Liegewiesen und das Wasser mit ihrem Kot. In dem sind auch winzige Würmer, die sich im Wasser vermehren. Sie verursachen beim Menschen Quaddeln und juckende Pusteln.

Abknallen bringt nichts

Mit dem Abschießen der Gänse ist nach Meinung de Naturschützer das Problem aber nicht gelöst, weil sie sich weiter vermehren werden. "Sinnvoller ist es, dass Menschen regelmäßig über die Wiesen rund um den Unterbacher See gehen und die Gänse stören", erklärt Steinert. Nur so könnten sie vertrieben werden. Der Knallen der Schüsse oder das Auslegen von Netzen bringe dagegen nichts, weil Gänse sich daran gewöhnen würden. Gleichzeitig sollten am Nordufer des benachbarten Elbsees Wiesen für die Gänse hergerichtet werden. "Das bringt erfahrungsgemäß mehr als das Abknallen", erklärt Steinert.

Diese Ideen hielt auch der Landschaftsbeirat für bedenkenswert. Aber sie sollten unabhängig von der Abschussgenehmigung zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal besprochen werden. Auf jeden Fall müsse aber das Engagement ehrenamtlicher Naturschützer unterstützt werden.

(RP)
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