Düsseldorfer Parks Keine Verbote für Slackliner

Düsseldorf · Auf der Tagesordnung im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen stand am Montag eine Trendsportart, von der nicht bloß der Vorsitzende bis dahin noch nie gehört hatte: Das Balancieren zwischen Bäumen, das auch in den Düsseldorfer Parks immer beliebter wird. Geologen verstehen unter einem Slack (sprich: släck) die Vertiefung zwischen Dünen. Auch die Seile, auf der heutige Balancekünstler ihre Übungen machen, haben eine Delle, je nach Gewicht des Balancierers. Im Deutschen heißt das neue Trendsportgerät Schlaffseil. Das ist nun wahrlich kein schönes Wort und der Anglizismus in seinem Fall nicht bloß verzeihlich, sondern fast schon verpflichtend. Mit einem Schlaffseil würden sich wohl kaum täglich hunderte modebewusste Freizeitsportler auf den Weg in die Parks machen. Und für ein Schlaffseil mit Karabinerhaken würde wohl auch kaum jemand um die 40 Euro ausgeben. So viel kostet das durchschnittliche Slackline-Starterset.

Impressionen aus der Welt des Slackens
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Auf der Tagesordnung im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen stand am Montag eine Trendsportart, von der nicht bloß der Vorsitzende bis dahin noch nie gehört hatte: Das Balancieren zwischen Bäumen, das auch in den Düsseldorfer Parks immer beliebter wird.

Geologen verstehen unter einem Slack (sprich: släck) die Vertiefung zwischen Dünen. Auch die Seile, auf der heutige Balancekünstler ihre Übungen machen, haben eine Delle, je nach Gewicht des Balancierers. Im Deutschen heißt das neue Trendsportgerät Schlaffseil. Das ist nun wahrlich kein schönes Wort und der Anglizismus in seinem Fall nicht bloß verzeihlich, sondern fast schon verpflichtend. Mit einem Schlaffseil würden sich wohl kaum täglich hunderte modebewusste Freizeitsportler auf den Weg in die Parks machen. Und für ein Schlaffseil mit Karabinerhaken würde wohl auch kaum jemand um die 40 Euro ausgeben. So viel kostet das durchschnittliche Slackline-Starterset.

So viel zur Vorgeschichte der Anfrage, die Helga Leibauer (SPD) am Montag im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen stellte. "Haben Sie vielleicht ein Foto?", fragte Ausschussvorsitzender Rüdiger Gutt (CDU). Er selbst habe von der neuen Turntechnik nämlich noch nichts gehört. Aber als er ein Bild sah, hat er's gleich erkannt. So eine Art Seiltanz zwischen den Bäumen.

Und genau die Bäume hatte die SPD im Blick, als sie die Anfrage zur Sommersportart 2012 formulierte. Denn an Bäumen werden die Seile befestigt, die - je nach Länge, Sportler-Gewicht und Übungsart - Kräfte von bis zu 3,5 Tonnen entwickeln können. Rinde und Baum drohten dauerhafte Schäden, in einigen Städte, so Leibauer, sei das Slacklinen in öffentlichen Parks deshalb schon verboten worden.

Man habe das noch nicht "systematisch" beobachtet, wohl aber einen Trend zum Slacklining in "überschaubarem Umfang" ausgemacht, antwortete Grün-Dezernentin Helga Stulgies am Montag im Ausschuss. Rheinpark, Volks- und Hofgarten sind demnach für die Balanceakte besonders beliebt. Bei der "derzeitigen Nutzungsintensität" und dem "offensichtlichen Verantwortungsgefühl" der Trendsportler aber macht sich die Stadt keine Sorgen um den Baumbestand. Die meisten brächten unter dem Seil einen Stamm- und Rindenschutz an.

Da allerdings hatte Helga Leibauer ein Gegenbeispiel parat. Ausgerechnet beim von der Stadt organisierten Olympic Adventure Camp auf dem Apolloplatz seien die Seile an ungeschützten Bäumen befestigt. Eine unrühmliche Ausnahme, meint die Dezernentin, die zwar die weitere Entwicklung in Sachen Slacklining beobachten will, aber zurzeit keinen Handlungsbedarf sieht.

Nicht zuletzt, weil es Trendsportarten so an sich haben, nach mehr oder minder langer Zeit wieder ganz aus der Mode zu geraten. Sollte diese Zeit beim Schlaffseil- Turnen länger dauern, werde man auf dem Weg der Öffentlichkeitsarbeit für den Baum- und Rindenschutz weben. Eine Reglementierung oder gar feste Zuweisung bestimmter Flächen, wie von der SPD angefragt, werde es jedenfalls nicht geben, so Stulgies.

(jco)
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