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Düsseldorf Kinder testen Nachhilfe-Angebote

Düsseldorf · Für einen Wettbewerb der Stiftung Warentest sitzen Comenius-Gymnasiasten freiwillig nach.

Ihre Lehrer bewerten, das machen Schüler normalerweise in Form von zugesteckten Zettelchen oder leisen Bemerkungen hinter vorgehaltener Hand. Celina (14), Amina (13) und Marie (13) vom Comenius-Gymnasium durften das aber einmal ganz offen und professionell tun. Für ein Schulprojekt in Sozialwissenschaft, mit dem sie gleichzeitig an einem Wettbewerb der Stiftung Warentest teilnehmen, prüften sie drei Nachhilfe-Angebote der Stadt und benoteten nicht nur den Lernerfolg und die Notenverbesserung der zehn Teilnehmer, sondern auch, wie gut die Lehrer mit ihren Nachhilfeschülern zurechtkamen.

Für Amina Moukhtari war es ein naheliegendes Thema: Die 13-Jährige nimmt selbst auch an einem Mathe-Nachhilfeprogramm teil. Ihre Freundinnen Celina und Marie begleiteteten sie und neun andere Schüler zwei Monate lang bei den Nachhilfestunden. Geprüft haben sie das "Studio Barbarossa", die "Schülerhilfe" und "Schüler helfen Schülern". Das Ergebnis liegt noch nicht vor, denn den zehnseitigen Testbericht müssen die Schülerinnen erst noch schreiben. Bis Anfang Februar haben sie dafür noch Zeit.

In den Test flossen nicht nur die fachliche und Notenverbesserungen der Nachhilfeschüler über den Zeitraum ein, sondern auch alles, was Schüler instinktiv wahrnehmen: Hat der Lehrer die Geduld, eine Sache notfalls auch dreimal zu erklären? Wirkt er freundlich, sympathisch und aufgeschlossen? Wie ist die Atmosphäre im Nachhilfeinstitut? Auch über das Alter von Lehrern haben sich die Mädchen Gedanken gemacht: "Einen ganz alten Lehrer möchte niemand. Einen zu jungen, der selbst gerade erst aus der Schule kommt, aber auch nicht", sagt Amina.

Langweilig durften die getesteten Lehrkräfte ihrer Meinung nach auch nicht sein: "Ich hatte selbst einmal eine Lehrerin, die einfach nur dagesessen und nichts gemacht hat." Das macht nicht gerade Lust auf mehr, weshalb auf dem Prüfungsbogen auch die Kategorie "Motivation" auftaucht. "Man kann dabei Spaß haben", sagt Celina Manns. "Nachhilfe bringt nichts, wenn man als Schüler nicht motiviert ist." Ihre Nachhilfelehrer stuften sie auch dahingehend ein, wie offen die Lernatmosphäre war: "Sie müssen auch mit Leuten umgehen können. Man muss sich trauen, etwas zu sagen."

Für Marie Moll war der Test eine nette Abwechslung vom normalen Unterricht: "Es ist etwas ganz anderes, etwas nur erklärt zu bekommen oder es selbst herauszufinden", sagt die 13-Jährige. Und etwas über die bei Schülern oft sehr unbeliebte oder gar gefürchtete Nachhilfe hat ihre Klassenkameradin Celina auch gelernt: "Man kann es aushalten."

(bur)
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