Düsseldorf Kinder werden mit Fußball-Profis zu Bolzplatzhelden

Düsseldorf · Ex-Bundesligaprofi Günther Thiele und die Fortuna-Legenden Wilfried Woyke, Egon Köhnen und Gerd Zewe gehen für die Bürgerstiftung auf Bolzplätze und unterrichten Kinder im Fußballspielen.

 Die Bolzplatzhelden vom Spielplatz der Düsseldorf Arcaden (v.l.) Max, Paul, Raffael, Cain und Cyril lieben Fußball.

Die Bolzplatzhelden vom Spielplatz der Düsseldorf Arcaden (v.l.) Max, Paul, Raffael, Cain und Cyril lieben Fußball.

Foto: Andreas Bretz

Die Augen von Max, Paul, Raffael (alle 5 Jahre), Cain (9) und Cyril (8) leuchten. Auf dem Bolzplatz dürfen sie genau das machen, was ihnen am meisten Spaß macht - Fußball spielen. Und wenn dann einmal in der Woche auch noch Ex-Bundesligaprofi Günther Thiele, wegen seiner Kopfballstärke liebevoll "Schädel" genannt, den Kids einige Tricks beibringt, dann fühlen sich die Nachwuchskicker wie große "Bolzplatzhelden".

"Bolzplatzhelden" ist auch der Name eines Projektes der Bürgerstiftung, die auf neun Bolzplätzen im Stadtgebiet jeweils knapp 40 Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahren einmal wöchentlich kostenloses Fußballtraining anbietet. "Wir haben gelernt, dass die Kinder nicht zu uns kommen, sondern dass wir zu den Kindern gehen müssen", erläutert Bürgerstiftungsvorstand Sabine Tüllmann.

Neben Thiele gehen auch die Fortuna-Legenden Wilfried Woyke, Egon Köhnen und Gerd Zewe für die Bürgerstiftung auf Bolzplätze. "Ich glaube, das ist einmalig, dass ehemalige Bundesligaspieler mit der gesammelten Routine aus wahrscheinlich mehr als 2000 Erstligaspielen ihre Erfahrungen auf Bolzplätzen weitergeben", meint Thiele. "Man erkennt, dass Fußball auch ein Breitensport für alle gesellschaftlichen Schichten ist." Auf Talentsuche ist man aber nicht, denn der Spieltrieb und der Bewegungsdrang sollen die Kids ausleben und nicht tagelang vor dem Computer hocken.

So ganz nebenbei ist das Projekt "Bolzplatzhelden" auch eine Integrationsmaßnahme. "Darüber müssen wir uns aber gar keine Gedanken machen. Sport ist und bleibt die einfachste Integrationsmöglichkeit. Das passiert beim Sport ganz selbstverständlich", so Tüllmann. "Wir haben Deutsche, Rumänen, Kroaten, Türken und Kinder aus vielen weiteren Nationen. Aber wenn wir den Ball rausholen, sind alle Fußballer und Freunde", bestätigt Thiele.

Die Bälle werden von April bis in den Oktober rausgeholt. "Anmelden muss man sich nicht, einfach vorbeigehen, dem Trainer Bescheid sagen und schon ist man dabei", erläutert Bolzplatzhelden-Projektleiter Lothar Wolter. Und das ein oder andere Talent findet man auch noch. Thiele jedenfalls hat zwei der "Bolzplatzhelden" im Auge.

(RP)
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