Prozess in Düsseldorf Kinderwagen angezündet — Bewährungsstrafe für Schüler

Düsseldorf · Sechs Monate Jugendstrafe auf Bewährung plus mehrere Auflagen hat das Amtsgericht am Dienstag gegen einen 16-jährigen Schüler wegen Brandstiftung verhängt. Der Jugendliche gestand in dem Prozess im Dezember 2013 zwei Kinderwagen im Flur eines Mehrfamilienhauses mit Zeitungen und Feuerzeug angezündet zu haben.

Als Motiv nannte er Frust, weil er mit dem Sohn der Kinderwagenbesitzer in Streit geraten war. 26 Bewohner, darunter sechs Kinder, mussten das Haus damals verlassen, der Brandschaden wurde auf 20 000 Euro geschätzt.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit gab der Schüler am Dienstag vor Gericht an, er habe nicht mal ansatzweise geahnt, wie groß das Feuer werden würde. Erschrocken habe er nach vergeblichen Löschversuchen daher sofort die Feuerwehr alarmiert und die Hausbewohner aus deren Wohnungen geklopft und geklingelt. Etliche der von der Feuerwehr geretteten Mieter mussten danach in einem Hotel untergebracht werden, da das Haus mit zehn Sozialwohnungen als Folge des Feuers zeitweise unbewohnbar war.

Der Verteidiger des Schülers betonte mehrfach, dass der 16-Jährige ein solches Ausmaß seiner Tat nicht erwartet habe. Davon ging auch das Gericht aus und sprach den Schüler lediglich wegen fahrlässiger Brandstiftung schuldig. Neben der Bewährungsstrafe muss er jetzt als Auflage noch 60 Sozialstunden innerhalb von drei Monaten ableisten und muss ein Berufsvorbereitungsjahr bei der Arbeiterwohlfahrt absolvieren.

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