Düsseldorf Kirchenkreis pflegt Partnerschaften

Düsseldorf · Gäste aus Afrika und England kamen zum interkonfessionellen Austausch. Im Zentrum stand die Bibelarbeit.

 Zum Programm gehörte auch der Besuch des Jan-Wellem-Saals im Rathaus am Marktplatz. Vorne rechts: Stadtführerin Dorothee Spelberg.

Zum Programm gehörte auch der Besuch des Jan-Wellem-Saals im Rathaus am Marktplatz. Vorne rechts: Stadtführerin Dorothee Spelberg.

Foto: A. Endermann

Wie wichtig friedliche, länderübergreifende Partnerschaften sind, wird in diesen Tagen voller Konflikte rund um die Welt besonders deutlich. Bereits seit 1978 füllt der Kirchenkreis Düsseldorf den Gedanken mit Leben. Seitdem gibt es drei Partnerschaften mit Kirchenkreisen in Südafrika, Namibia und Ruanda. In dieser Woche empfing die evangelische Kirche Gläubige unterschiedlicher Konfessionen aus diesen Ländern sowie aus der englischen Partnerstadt Reading.

"Bible revisited" lautete das Motto mit der Kernbotschaft: Christen aus allen Teilen der Welt sollen sich auf Augenhöhe begegnen und voneinander lernen. Neben einem Besuch im Rathaus stand vor allem ein Einblick in den Alltag der Düsseldorfer Gläubigen auf dem Plan. Wie sich christliches Leben in einer rheinischen Metropole konkret anfühlt, erfuhren die Gäste unter anderem in der Kaiserswerther Diakonie, bei Schulgottesdiensten oder in der orthodoxen Gemeinde in Eller. Auch ein Taizé-Abendgebet und ein Ökumene-Fest in Mülheim an der Ruhr waren Teil des Reiseplans. Viele der Gäste sind bei Privatpersonen untergebracht und erhalten so einen zusätzlichen Einblick in das Leben der Düsseldorfer.

Ein Hauptaspekt des inhaltlichen Austausches war, wie das evangelische Düsseldorf mit der Bibel arbeitet, und wie Christen den kritischen Austausch mit den biblischen Texten konkret gestalten. "Die unterschiedlichen Perspektiven aller Teilnehmer, die in den Diskussionsrunden geäußert wurden, waren eine Bereicherung für uns und haben den Horizont aller noch einmal erweitert. Diese Tage waren gemeinsam gelebter Glaube", freut sich Pfarrer Jörg Jerzembeck-Kuhlmann. Er hat den Austausch mitorganisiert und leitet zudem eine besondere Arbeitsgemeinschaft am Theodor-Fliedner-Gymnasium in Kaiserswerth. Bereits im Juli wird er gemeinsam mit 20 Abiturienten und drei weiteren Lehrern zum Gegenbesuch nach Ruanda aufbrechen, dort aktiv am Alltag in der Diözese Shyogwe teilnehmen und die besondere Partnerschaft so mit weiterem Leben füllen. "Unter fachlicher Anleitung soll von den Jugendlichen eine Solaranlage für ein Jugendausbildungszentrum installiert werden", erzählt Jerzembeck-Kuhlmann. "Dass wir während der Fußball-EM kommen, ist für unsere Gastgeber eine besondere Ehre."

Auch der kirchliche Austausch mit Reading entstand bereits vor längerer Zeit im Rahmen der Städtepartnerschaft. Wie Oberbürgermeister Thomas Geisel beim Empfang im Rathaus betonte, sei vor allem diese kirchliche Ebene der "backbone" der Partnerschaft. Seit Jahren gebe es einen lebendigen kirchlichen Austausch mit der Organisation "Churches together". "Churches together" ist ein Forum, in dem verschiedene Kirchen in Reading, darunter Anglikaner, Katholiken, Baptisten und Methodisten, in sozialen Projekten zusammenarbeiten.

Die Teilnehmer sind noch bis Sonntag in Düsseldorf. Beim Festgottesdienst am Sonntag predigt Oberkirchenrätin Barbara Rudolph.

(RP)
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