Düsseldorf Ärzte fordern kindgerechte Kirmes

Düsseldorf · Gerade hat die Veranstaltergesellschaft, die die Düsseldorfer Schützen für die Organisation der Größten Kirmes am Rhein gegründet haben, sich damit abgefunden, dass Peter König in diesem Jahr sein Füchschen- Zelt wegen der Sicherheitsauflagen nicht auf dem Kirmesgelände aufschlagen wird, da kommen von anderer Seite neue Bedenken: Der Berufsverband der Kinder und Jugendärzte Nordrhein und der Düsseldorfer Kinderschutzbund mahnen ein Konzept zum Schutz der jüngsten Kirmesbesucher an.

 Nächste Woche steht zunächst ein anderes Konzept auf der Tagesordnung: Eine Fachfirma soll dann ihre Sicherheitsplanung für die Kirmes präsentieren.

Nächste Woche steht zunächst ein anderes Konzept auf der Tagesordnung: Eine Fachfirma soll dann ihre Sicherheitsplanung für die Kirmes präsentieren.

Foto: AFP, AFP

Auf die ganz Kleinen, hatten Mediziner und Kinderschützer schon im vorigen Jahr bemängelt, wirkten die grellen Lichter der Kirmes in Verbindung mit dem Lärm "wie ein Bombenangriff", sie seien viel zu klein, um das Erlebnis Kirmes zu verarbeiten. "Viele Eltern verwechseln das stumme Starren ihrer Sprösslinge mit Faszination", sagte ein Kinderarzt voriges Jahr, nachdem er mit dem Kinderschutzbund die Kirmes unter die Lupe genommen hatte. Danach hatten sie angeregt, die kindgerechten Attraktionen — wie Kinderkarussells, Riesenrutsche.

Oldtimerbahn und Entenangeln — abseits von den wummernden Bässen der großen Publikumsmagneten zu einer ruhigeren Kinderkirmes zusammenzustellen und solche Angebote mit einer Plakette wie "Empfohlen vom Kinderschutzbund" auszustatten. Die Düsseldorfer Schützen hätten das Angebot jedoch nicht wahrgenommen, heißt es nun in einer gemeinsamen Erklärung von Ärzteverband und Kinderschutzbund. "Nun wird es bald wieder Kirmes geben auf den Rheinwiesen, und wieder werden kleine Kinder auch bis in die Nacht ungeschützt der gesundheitsschädlichen Reizüberflutung ausgesetzt", heißt es darin.

Schützenchef Lothar Inden, selbst Geschäftsführer der Veranstaltergesellschaft, hätte gegen ein Kinderschutzkonzept nichts einzuwenden. Das habe er auch schon im vorigen Jahr gesagt, aber der öffentlichen Kritik sei kein Gespräch gefolgt. Zwar vertritt Inden die Auffassung, dass die Verantwortung für die Kinder von den Eltern zu tragen sei. Aber: "Wir sind für jede Anregung und jeden Vorschlag von Fachleuten dankbar, der unsere Familienkirmes verbessert", sagte er gestern auf Anfrage der RP und lud die Kinderschützer ein, ein entsprechendes Konzept vorzulegen.

Nächste Woche steht zunächst ein anderes Konzept auf der Tagesordnung: Eine Fachfirma soll dann ihre Sicherheitsplanung für die Kirmes präsentieren.

(RP)
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