Bier-Engpass Kein Füchschen-Zelt auf der Rheinkirmes Düsseldorf

Düsseldorf · Schlechte Nachricht für die Rheinkirmes: Die Füchschen-Brauerei muss in diesem Jahr pausieren. Sie schafft es nicht, genug Alt für das Großereignis zu brauen.

 Kräftig mit anpacken beim Zeltaufbau - das fällt für Peter König in diesem Sommer leider aus.

Kräftig mit anpacken beim Zeltaufbau - das fällt für Peter König in diesem Sommer leider aus.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Bei der Rheinkirmes wird in diesem Jahr eine der beliebtesten Attraktionen fehlen: Die Traditionsbrauerei Füchschen wird nicht mit ihrem Zelt dabei sein. Der Grund: Es gibt einen Engpass in der Alt-Herstellung, weil sich die Modernisierung der Brauanlage verzögert hat.

Die Versorgung des Stammlokals an der Ratinger Straße und der Vertragsgaststätten habe Vorrang, sagt Chef Peter König. Dafür reiche das Alt-Bier, auch angesichts des zu erwartenden größeren Bierdursts während der Fußball-Europameisterschaft. Die 115.000 Gäste auf der Kirmes könne man aber nicht zusätzlich bewirten. "Eine Horrorgeschichte", sagt König. "Aber wir schaffen das nicht."

Das Füchschen erneuert und vergrößert seit Jahren seine Produktion und hat dafür auch das Nachbarhaus erworben. Das neue Sudhaus ist bereits fertig, der Gär- und Lagerkeller noch in Arbeit. Peter König hat sich entschlossen, die Produktion an der Ratinger Straße in der Altstadt zu belassen. Das stärkt zwar das Image als Traditionsbrauerei — hat die Arbeiten aber enorm erschwert. König schätzt, dass die Kosten das Zwei- bis Dreifache eines Neubaus in weniger beengten Verhältnissen betragen.

Die für das Frühjahr geplante Fertigstellung verzögert sich um mehrere Monate. Die Anlage soll nun frühestens im August komplett eingestellt sein — zu spät für die Rheinkirmes, die in diesem Jahr vom 15. bis 24. Juli ausgerichtet wird. Für die kleine Brauerei bedeutet das Großereignis ohnehin eine Belastungsprobe: Während der Kirmes gibt es traditionell einen Engpass von Füchschen-Flaschenbier in den Getränkemärkten.

Den St.-Sebastianus-Schützen, dem Veranstalter der Kirmes, hat König den Entschluss bereits mitgeteilt. Das Füchschen-Zelt "King's Palace" hatte sich mit spektakulärer Optik, einem VIP-Bereich und elektronischer Musik zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Bereits im Jahr 2011 hatte die Brauerei für ein Jahr pausiert, damals wegen der gestiegenen Sicherheitsanforderungen nach der Katastrophe auf der Love Parade in Duisburg. 2017 will man unbedingt wieder dabei sein, betont Peter König.

(arl)
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