Rheinkirmes 2017 in Düsseldorf Es gibt Kritik am Auftritt der Toten Hosen
Düsseldorf · Nach dem Auftritt im Uerige-Zelt zog Campino mit Freunden über den Platz - und gab noch eine Gesangseinlage. Nicht alle Schausteller und Schützen sind derweil über das Konzert glücklich, der Uerige-Chef musste zum Gespräch.
Vor einem Konzert sind die Toten Hosen konzentriert und auch angespannt. Erst recht, wenn sie in ihrer Heimatstadt auftreten. Der Überraschungsauftritt im Uerige-Zelt sollte besonders gut gelingen. Die Begeisterung war am Ende auf allen Seiten groß, auch außerhalb des Zelts und sogar von Fahrgeschäften aus wurde das Konzert verfolgt. Campino rief ins Mikro "Ich könnte euch alle knutschen" und war happy. Dutzende Selfies absolvierte er später, auch Gruppen von Feuerwehrleuten oder dem städtischen Ordnungsdienst wollten ein Bild.
Später drehte dann Campino mit Freunden wie Agenturchef Boris Bartels und Uerige-Baas Michael Schnitzler noch eine Runde über die Kirmes. Es ging auf die "Wilde Maus", wo die Truppe eingeladen wurde, und die Olympia-Achterbahn. Als plötzlich an einer Bude "Tage wie diese" zu hören war, stand Campino zwei Minuten später auf dieser Bühne vor rund 50 Leuten - und sang mit ihnen den Hit, verteilte Freibier und gab zum Abschluss "Altes Fieber" zum Besten. Dabei hüpfte er sogar in die "Menge". Um kurz nach Mitternacht war der schöne Spuk vorbei.
Infos über Auftritt zu spät gekommen?
Der hat auf dem Festplatz derweil ein Nachspiel. Denn nicht jedem hat der Auftritt der Hosen gefallen. Kritik gibt es von Schaustellern und den Schützen als Veranstalter der Kirmes: So ist man sich zwar einig, dass der Auftritt ein großer Imagegewinn für die Rheinkirmes ist, allerdings ist man dem Vernehmen nach so gar nicht glücklich über die Informationspolitik: Zu spät sei die Information über den Auftritt der Band gekommen, fanden die Schützen.
Auch gab es Bedenken wegen der Sicherheit: Um den Menschenmassen auf der Kirmes gerecht zu werden, müssten die Besucher stetig im Kreis rund um den Platz geführt werden, dieser Fluss sei durch den großen Andrang vor dem Uerige-Zelt unterbrochen worden. Darüber hinaus beklagen einige Schausteller in direkter Nähe, dass ihnen Einbußen entstanden seien. Zwischen Platzkommission und Schnitzler gab es deshalb gestern ein Gespräch.
Schausteller-Sprecher Oliver Wilmering betont, der Auftritt der Band sei eine Bereicherung für die Kirmes gewesen. Man hätte ihn aber schon bei der Planung berücksichtigen müssen, meint er. "Die Platzierung des Uerige-Zelts an der Hauptstraße war ungünstig."