Schwarzwaldchristel Kirmes-Kantine unter dem Riesenrad
Düsseldorf · Jeden Mittag das Gleiche: Nach und nach trudeln die Schausteller in der "Schwarzwaldchristel" ein, suchen sich erst einen Tisch und begrüßen dann Ute Bruch in ihrer Küche.
Jeden Mittag das Gleiche: Nach und nach trudeln die Schausteller in der "Schwarzwaldchristel" ein, suchen sich erst einen Tisch und begrüßen dann Ute Bruch in ihrer Küche.
"Was gibt's denn heute?" Die Köchin zeigt auf die Königsberger Klopse, die Bratkartoffeln oder die Schweinemedaillons. Sieht alles lecker und duftet vor allem gut. "Natürlich liegt auch eine Speisekarte auf dem Tisch, aber viele wollen erst mal mit Ute reden und in die Töpfe gucken", weiß Harry Bruch.
Er und seine Frau betreiben die "Schwarzwaldchristel" seit 21 Jahren, ziehen von einer Kirmes zur anderen in Deutschland. Und jetzt ist Düsseldorf angesagt. In zehn Tagen öffnet die "Große Kirmes am Rhein" und lockt bis zum 21. Juli rund vier Millionen Gäste. "Das Schönste an der Kirmes ist aber doch die Aufbauzeit", findet Rüdiger Dohmann. Der Orthopäde und Ex-Karnevalsprinz kommt regelmäßig mittags auf das Kirmes-Gelände und freut sich über das Angebot von Harry (61) und Ute (59) Bruch: Sie laden in ihre "Rheinkirmes-Kantine".
An erster Stelle sind natürlich die Schausteller eingeladen, aber auch die Oberkasseler oder andere Freunde der Kirmes dürfen das Angebot nutzen. Dohmann brachte gestern seinen Praxis-Kompagnon Markus Teller mit, der in Oberkassel lebt. "Eine tolle Gelegenheit für ein Mittagessen", meinte er. Sie trafen dort auf weitere Mitglieder der großen Schausteller-Familie Bruch: Oscar Bruch saß mit seinen Söhnen Robin und Emil beim Mittagessen und lobte die Bratkartoffeln.
Inge Bruch freute sich, ihre beiden Enkelsöhne wiederzusehen. Und Willi und Franz, Brüder von Harry und damit Onkel von Oscar, treffen sich auch regelmäßig in der Schwarzwaldchristel. Weil den Schaustellern der Kontakt zu den Nachbarn vor allem in Oberkassel so wichtig ist, laden sie in diesem Jahr auch zum ersten "Anlieger-Stammtisch" ein: Der ist am Dienstag, 18.
30 Uhr, in der Schwarzwaldchristel. Dann können die Gäste die fast fertige Kirmes erleben — aber dürfen natürlich noch auf kein Karussell. Die Kantine bietet auch während der Kirmes ihre Speisekarte an. Dann zwar nicht mehr täglich wechselnde drei Tagesgerichte, dafür mehr rustikale Kost wie Schweinsbraten mit Biersauce und Rotkohl oder eine Linsensuppe. Anke Kronemeyer
