Kirmes in Düsseldorf Kirmes-Séparée: Zutritt nur für VIPs

Düsseldorf · Peter König, Chef der Füchschen-Brauerei, hat nicht nur mit seinem Partyzelt auf der Kirmes, sondern auch mit dem dazugehörigen Séparée großen Erfolg. In dem kleinen Extrazelt treffen sich viele namhafte Düsseldorfer. 180 Gäste haben dort Platz. Die Einlasskontrollen sind streng.

VIP-Séparée der Füchschen-Brauerei
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Er hat eine Grundschule in der Altstadt besucht, später noch eine am Fürstenwall. Die Klassengröße lag zu seiner Zeit bestimmt bei rund 30 Schülern. Peter König wundert sich heute noch. "Immer dann, wenn Kirmes ist, muss ich plötzlich 1000 Schulkameraden gehabt haben. Die meisten behaupten auch, mich aus dem Schwimmkursus zu kennen." Denn das sind die meisten Gründe, warum jemand ganz ganz dringend in das VIP-Séparée der Füchschen-Brauerei will. "Alle behaupten, schon ganz lange mit Herrn König befreundet zu sein", hat auch Margit Reker, seine Assistentin, festgestellt. Sie kann das gut selektieren und merkt sofort, wenn jemand flunkert. "Außerdem haben wir ja unsere Gästeliste", zeigt sie auf das Laptop unter dem Rezeptionstresen im Séparée-Eingang. Darin stehen die einen Gäste — die, die der Chef eingeladen hat. Dann gibt es noch die Freunde, die schon vor Beginn der Kirmes ihren persönlichen Foto-Pass bekommen haben und ohne große Kontrolle eingelassen werden. Alle anderen bekommen ein Tages-Bändchen mit wechselndem Datum — oder müssen draußen bleiben. "Es gibt aber auch welche, die sich ganz dreist durchdrängeln, wenn es hier vorne grad mal voll ist", erzählt Margit Reker. Ansonsten aber trifft sich in dem rund 300 Quadratmeter großen schwarz verkleideten hinteren Teil des großes Partyzeltes die Düsseldorfer Prominenz. Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann tanzt ausgelassen, ihre Amts-Kollegen Gudrun Hock und Friedrich Conzen gucken auch vorbei, und OB Dirk Elbers und seine Frau Astrid ("Bitte keine Fotos, wir sind privat") kommen nach Kirmes-Terminen auf ein Bier vorbei. Dabei lobt Elbers den Gastgeber Peter König: "Ganz toll, was er auf die Beine gestellt hat und wie er sich engagiert." Das Lob kommt übrigens auch von den anderen Schaustellern — die ja bis vor einigen Jahren noch gegen die Partyzelte waren.

Drin trifft man auch Peter Busch, Chef der Killepitsch-Likörfabrik ("Das ist hier immer wie ein Familientreffen") oder Petros Siamitras vom Riva im Hafen. Aber auch das karnevalistische Sänger-Duo Achim & Olli ist fast jeden Abend da. Olli Hoffmüller: "Das ist hier doch wie ein reisender Club, der nur zehn Tage geöffnet ist." Bert Sterck, Chefeinkäufer bei Eickhoff: "Mich erinnert das ans Pascha auf Ibiza", schwärmt er. "Alle haben gute Laune und sind fröhlich", sagt er und singt gleich wieder "Ich lie-ie-ie-be das Leben" von Vicky Leandros mit. Gesehen wurden auch Heiner Kamps oder WDR-Moderatorin Petra Albrecht, die mit ihrem Lebensgefährten Götz Sundermann feierte.

Alle VIPS und Freunde von Peter König haben eines gemeinsam: Sie haben richtig Spaß, sie quatschen, lachen, trinken, mal wird getanzt, mal nur im Takt mitgewippt. Der Weg zur Tanzfläche ist nicht weit, nur wenige Meter trennen die VIPS vom feiernden Partyvolk im Zelt. Auch Rudi Völler, Sportchef von Bayer Leverkusen, wurde im Séparée gesehen, wie er sich gut amüsierte und mit Freunden feierte. "Ansonsten kommen hier nur Düsseldorfer her," sagt Peter König, "und für die mache ich das ja auch". Jeder zahlt zwar sein Bier selbst, aber Köbes Kevin Brammann bringt am späten Abend auch schon mal ein paar Häppchen vorbei. Als VIP-Service eben. König selbst sieht das kleine Séparée als Kokon, der ihn und seine Freunde beim Feiern umhüllt — und eben eine gepflegte Atmosphäre bietet. Vergleiche mit dem Oktoberfest will er nicht ziehen. "So, wie wir es hier machen — das geht nur im Rheinland, nur in Düsseldorf."

Für Peter König sind die Kirmestage und -nächte zurzeit lang: Vor drei Uhr ist er nicht im Bett, mittags geht es mit den Vorbereitungen wieder los. "Ich versuche aber, zweimal am Tag zu meditieren", erzählt er am Ende eines langen Tages. Braucht man für den Kirmes-Auftritt ein Schausteller-Gen? König grinst: "Die Tante meiner Oma war Schaustellerin — wahrscheinlich habe ich was geerbt."

(RP)
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