Düsseldorf Mit der Kutsche beim historischen Festzug

Düsseldorf · Rund 2700 Teilnehmer marschierten beim historischen Festzug der Sebastianer durch Alt- und Innenstadt. Das Königspaar hat einen besonderen Platz in einer vierspännigen Kutsche.

Düsseldorf: Impressionen vom Schützenumzug 2015 der Sebastianer
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Impressionen vom Schützenumzug 2015 der Sebastianer in Düsseldorf

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Wenn man einen Beweis dafür sucht, dass der historische Festumzug der Sebastianer etwas ganz Besonderes ist, muss man nur auf die Kutschen schauen. Das Königspaar des Vereins von 1316 fuhr gestern wieder in einer prächtigen, vierspännigen Kutsche - ein Hingucker, den es nur auf wenigen anderen Schützenzügen gibt.

Detlef und Silvia Urban und Königsbegleiter Dieter Nagel nahmen auf grünem Samt in dem Landauer nach historischem Vorbild Platz, Kutscher Peter Schmitz sorgte dafür, dass die vier Warmblüter aus Polen und Ungarn vor dem Wagen auf Kurs blieben. Der Reitstall-Betreiber aus Krefeld und erfahrene Kutscher lenkt die Tiere mit Schnalz-Lauten und Kommandos - ein anstrengender Job in dem großen Umzug mit seinen rund 2700 Teilnehmern, sagt er.

Aber Schmitz hat Vertrauen zu seinen Pferden, vor allem auf die beiden in der ersten Reihe kommt es bei einer solchen Fahrt an. "Die müssen zu 100 Prozent hören." Das Königspaar konnte sich derweil ganz auf die besondere Fahrt konzentrieren. Als Königspaar habe man viele Erfahrungen gesammelt und etliche neue Freunde gefunden, sagt Silvia Urban vor der Abfahrt. "Jetzt werde ich lächeln, winken und sehr, sehr genießen."

Vor der festlichen Parade auf der Reitallee vermeldete Schützenoberst Günther Pannenbecker auf Friese Iwan (dessen Laufweg etwas verkürzt wurde, weil er inzwischen ein älteres Semester ist), dass die Regimenter vollständig angetreten waren. Pünktlich zum Höhepunkt des Festzugs ließ sich sogar die Sonne sehen - und beendete damit einige Sorgen, denn zuvor hatte es leicht zu tröpfeln begonnen.

So wurde die Rheinkirmes 2015 eröffnet
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So wurde die Rheinkirmes 2015 eröffnet

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Foto: Schwerdtfeger

Zahlreiche Zuschauer verfolgten die Parade von der Tribüne und dem Rand der Allee, unter den Ehrengästen waren Oberbürgermeister Thomas Geisel und Landtagspräsidentin Carina Gödecke, der katholische Stadtdechant Rolf Steinhäuser und die evangelische Superintendentin Henrike Tetz sowie die Chefs von CDU und SPD, Thomas Jarzombek und Andreas Rimkus.

Dass der Vierspänner wieder dabei war, war auch ein Zeichen, dass nach dem Orkan "Ela" im vergangenen Jahr wieder Normalität eingekehrt ist. Damals musste die wenig wendige Kutsche wegen der geänderten Route wegfallen, auch die Reitallee im Hofgarten stand wegen der Sturmschäden nicht zur Verfügung. Bei dem Umzug gestern konnten die Fuß- und Reitergruppen, Spielmannszüge und Fahnenschwenker wieder die gewohnte Route nehmen - mit einer kleinen Änderung: Oberst Günther Pannenbecker hatte den Marschweg leicht verändert, damit der Zug nicht durch die Baustellen in der Innenstadt führte. "Sonst holen sich die Teilnehmer staubige Hosen." Er war froh, dass sich wieder ein großer Zug gefunden hatte, trotz einiger Ausfälle wegen der Sommerferien.

Der Umzug war Teil des großen Festwochenendes der Sebastianer. Am Samstag waren die Schützen im Großen Festzug zum Rathaus marschiert, wo die Investitur und der große Zapfenstreich anstanden. Am Sonntagmorgen versammelte man sich zum Gottesdienst in St. Lambertus. Heute geht das Schützenfest mit dem "Tag der Jugend" weiter, morgen steht das Schießen auf die Platte des Königsvogels an.

(RP)
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