Ausstellung im Rathaus Kniebrücke wird 40 Jahre alt

Düsseldorf · Die Stadtverwaltung feiert das 114 Meter hohe Bauwerk mit einer Ausstellung im Rathaus, die noch einmal die besondere Entstehung dokumentiert - und die verrät, weshalb es so einen ungewöhnlichen Namen trägt.

 Der Bealstungstest vor der Freigabe der Brücke. Repro: Andreas Bretz

Der Bealstungstest vor der Freigabe der Brücke. Repro: Andreas Bretz

Foto: Repros: Andreas Bretz

Es war einmal vor 40 Jahren: Am 16.Oktober 1969 wurde die Rheinkniebrücke fertig gestellt damit und für den Verkehr freigegeben. Anlässlich dieses runden Geburtstags eröffnete der Ordnungs- und Verkehrsdezernent Werner Leonhardt die Ausstellung "40 Jahre Rheinkniebrücke" im Foyer des Düsseldorfer Rathauses. "Technisch und städtebaulich war die Planung und der Bau der Brücke eine große Herausforderung, denn nicht nur die Schiffahrtsstraße musste bei der Planung Berücksichtigung finden, sondern auch die Wünsche der rechts- und linksrheinischen Anlieger", sagte Leonhardt.

Willi Dahmen, heute 82 Jahre alt, erinnert sich noch gut an die damalige Zeit: "Ich bin 1965 als Bauleiter seitens der Stadt für die Kniebrücke zuständig gewesen. Wir mussten hart arbeiten, aber die Stimmung war immer gut", erinnert sich der Düsseldorfer an die Baujahre. Sein "Zuhause" war während dieser Zeit die Reuterkaserne, ein heute von der Kunstakademie genutztes Gebäude.

1100 Tonnen Gewicht

Die Rheinkniebrücke gehört mit der Oberkasseler- und der Theodor-Heuss-Brücke zur "Brückenfamilie", die eines eint: das Konstruktionsprinzip als Schrägseilbrücke. Dabei sind die Fahrbahnträger der Brücke an vier Kabelebenen und acht Einzelkabeln am Pylon aufgehängt. Jedes der Kabel besteht aus in drei Ebenen verlegten, vollverschlossenen Einzelseilen. Die Bruchlast eines Kabels liegt bei 500 Tonnen, die acht Kabel zusammen haben ein Gewicht von rund 1100 Tonnen.

Im Zuge des Brückenbaus entstand auch der Rheinalleetunnel und mit der Tieflegung der Rheinuferstraße im Jahr 1993 erhielt die Brücke rechtsrheinisch eine direkte Anbindung an den Rheinufertunnel. Der Name leitet sich aus der Lage der Brücke an einer engen Kurve des Rheins ab. Aus der Luft betrachtet sieht dieser Rhein-Abschnitt aus wie ein menschliches Knie.

Die Seile der Düsseldorfer Brückenfamilie werden alle drei Jahre 'handnah' mit einem Kabelfahrgerät auf Schäden überprüft, zudem wird in diesem Jahr zum ersten Mal seit der Verkehrsfreigabe 1969 der Korrosionsschutz der Pylone erneuert; dies geschieht normalerweise alle 20 oder 30 Jahre. Um rund 540 Ingenieurbauwerke in der Stadt muss sich das Amt für Verkehrsmanagement heute kümmern. Dazu zählen u.a. die großen Rheinbrücken, wie Kniebrücke, Oberkasseler Brücke, Theodor-Heuss-Brücke, aber auch Tunnelanlagen oder Lärm- und Stützwände. Nach Angaben der Stadt Düsseldorf ist der Wiederbeschaffungswert dieser Bauwerke einer der größten Posten des städtischen Vermögens und beträgt derzeit rund 1,4 Milliarden Euro.

Die Rheinkniebrücke zählt heute zu einer der wichtigsten Verkehrsadern Düsseldorfs. Jedoch geht es bei dem Bau einer Brücke nicht nur um eine reine Ingenieurbaumaßnahme, nicht nur um ein kaltes Konstrukt. "Vielmehr hat eine Brücke auch symbolischen Charakter: sie bringt einander näher und verbindet. In dem Fall die linksrheinischen Stadtteile mit der City", sagte Leonhardt.

Schau Die Ausstellung über den Bau der Brücke im Rathaus läuft bis 6. November (mo-fr, 7-19Uhr).

(RP)
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