Düsseldorf Knöllchen für auswärtige Fahrer

Düsseldorf · Rick van Beek fährt seit einigen Wochen das Auto eines Freundes mit Krefelder Kennzeichen. Seitdem hat er schon drei Knöllchen bekommen.

 Rick van Beek (l.) hat mit KR-Kennzeichen schon drei Knöllchen bekommen, seine Frau Michaela Faust mit D-Kennzeichen keins.

Rick van Beek (l.) hat mit KR-Kennzeichen schon drei Knöllchen bekommen, seine Frau Michaela Faust mit D-Kennzeichen keins.

Foto: hans-jürgen bauer

Seit einigen Wochen fährt Rick van Beek den Pkw eines Freundes, der aus gesundheitlichen Gründen im Augenblick nicht Autofahren darf. Praktisch ist so ein Auto schon, findet der Flingeraner. Nur die Parkplatz-Suche ist eine Odyssee. Wenn Rick van Beek nicht vor 18 Uhr zu Hause ist - und das ist er selten - hat er eigentlich keine Möglichkeit, sein Auto abzustellen. Seiner Frau geht es ähnlich, deswegen fahren die beiden eigentlich auch nur ein Auto. Weil die Fahrzeuge aber irgendwo abgestellt werden müssen, parken beide schon mal auf dem Bürgersteig vor ihrer Tür.

Das ist an der Erkrather Straße aber nicht erlaubt. Drei Knöllchen hat van Beek in den letzten drei Wochen schon bekommen, "meine Frau aber nicht". Van Beek vermutet, dass das Ordnungsamt bei Autos mit Düsseldorfer Kennzeichen ein Auge zudrückt. "Unter der Windschutzscheibe meines Autos mit Krefeld-Nummernschild waren immer Strafzettel", sagt er. Rick van Beek habe sich auch umgesehen auf der Straße, "da standen einige Düsseldorfer, die kein Ticket hatten". Früher sei ihm das auch schon aufgefallen, damals habe er sich aber nichts dabei gedacht.

Natürlich habe seine Frau auch schon Knöllchen bekommen, "aber eben nicht so häufig wie andere". Zwei Mal musste Rick van Beek nun schon 20 Euro bezahlen, einmal sogar 30 Euro. "Weil ich über das Wochenende weg war und länger als 24 Stunden dort gestanden habe." Problematisch wird es an der Erkrather Straße vor allem, wenn im Capitol und im Tanzhaus Veranstaltungen sind. "Dann parken die Leute hier kreuz und quer", sagt van Beek. Manchmal muss er zehn, 15 Minuten laufen bis nach Hause. Wenn er dann noch Einkäufe im Kofferraum hat, wird es richtig mühsam. Dann lädt er erstmal die Tüten ab und bringt sie in die Wohnung und muss anschließend sein Auto umstellen. Vielleicht könnte das ehemalige DHL-Gelände für Parklatzsuchende geöffnet werden, schlägt van Beek vor. "Oder man denkt über Anwohnerparkplätze an der Erkrather Straße nach", sagt van Beek.

Das will das Amt für Verkehrsmanagement ohnehin prüfen. Einzelne Stadtteile würden in den nächsten Monaten von den Mitarbeitern kontrolliert, speziell der betroffene Bereich, sagt Volker Paulat von der Stadt. Capitol- und Tanzhaus-Besuchern das Parken komplett zu untersagen, das will die Stadt aber nicht. "Sie sollen eine Parkberechtigung für eine begrenzte Zeit haben", sagt Paulat. Das DHL-Gelände zu öffnen würde dagegen keinen Sinn machen, weil das nur für eine kurzfristige Entlastung sorgen würde. "Eine Folgenutzung steht bereits fest", sagt der Stadtsprecher. Nicht nachvollziehen kann Volker Paulat den Vorwurf, das Ordnungsamt würde auswärtige Fahrer anders behandeln als Düsseldorfer. "Vielleicht hat der Anwohner seinen Wagen früher abgestellt", meint Paulat. Die Kontrollen fänden temporär statt, "jeder, der falsch parkt, bekommt eine Verwarnung, ungeachtet der Herkunft des Fahrzeugs".

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(RP)
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