Düsseldorf Kö-Bogen II: Gastronomie und Immergrün

Düsseldorf · In einer gemeinsamen Sitzung wurden den Politikern des Planungsausschusses und der Bezirksvertretung 1 die Ideen für die Randbebauung des Gustaf-Gründgens-Platzes vorgestellt. Favorit ist das Konzept von Christoph Ingenhoven.

Blick vom Schauspielhaus in Richtung P & C und Johanneskirche: Der Entwurf von Christoph Ingenhoven sieht einen begrünten Gebäuderiegel an der Schadowstraße vor (l.) und eine Gastronomie-Halle mit schrägem Rasendach (r.).

Blick vom Schauspielhaus in Richtung P & C und Johanneskirche: Der Entwurf von Christoph Ingenhoven sieht einen begrünten Gebäuderiegel an der Schadowstraße vor (l.) und eine Gastronomie-Halle mit schrägem Rasendach (r.).

Foto: Ingenhoven

Für den Düsseldorfer Architekten Christoph Ingenhoven war es ein Besuch bei der Basis politischer Entscheidungen: Bei der gemeinsamen Sitzung von Planungsausschuss und Bezirksvertretung (BV) 1 saß er mit im Plenarsaal. In der Debatte um Teil zwei des Projekts Kö-Bogen und die Randbebauung des Gustaf-Gründgens-Platzes spielte sein Entwurf eine Hauptrolle. Fast zwei Stunden dauerte die Diskussion, am Ende stand eine breite Mehrheit für Ingenhovens Konzept: Einstimmig war der Beschluss der BV, im Planungsausschuss stimmten CDU, SPD und FDP dafür. "Super, besser geht es nicht", so Ingenhovens Fazit. Ihm sei wichtig, dass auch die SPD seinen Entwurf unterstütze und es eine breite Basis gebe.

Düsseldorf: Kö-Bogen II: Gastronomie und Immergrün
Foto: BS

Sein Konzept sieht ein architektonisches Tal am Gründgens-Platz vor: An der Schadowstraße einen begrünten Gebäuderiegel mit schräger, terrassierter Fassade. Gegenüber, vor dem Dreischeibenhaus, eine 750 Quadratmeter große Halle mit Rasendach, das vom Boden bis auf zehn Meter Höhe ansteigt.
Die Spitzen der Fraktionen von CDU und FDP haben sich am Montag darauf geeinigt, dass per städtebaulichem Vertrag als Nutzung in der Halle eine Mischung aus Gastronomie und bei dem anderen Gebäude eine immergrüne Fassadenbepflanzung festgelegt werden soll. Idealerweise soll dafür der Franzose Patrick Blanc gewonnen werden. "Wir sind uns einig, dass wir an dieser Stelle nicht ein halbes Jahr braunes Laub haben wollen", so Neuenhaus. Blanc sei der Einzige, der das bei einer so großen Fläche gewährleisten könne.

Für die Ratssitzung am 10. April wird ein entsprechenendes Papier vorbereitet. Planungsdezernent Gregor Bonin hatte zu Beginn der gestrigen Sitzung von Ausschuss und BV noch einmal alle Vorschläge präsentiert, die der offiziell beauftragten Architekturbüros — außer Ingenhoven, das Siegerteam des Wettbewerbs von 2009 Molestina/Fenner und Snohetta aus Oslo —, aber auch weitere eingereichte Ideen. Bei Ingenhoven sei die vorgegebene Grundidee "sehr treffend" umgesetzt worden, das Grün des Hofgartens "in die Stadt zu ziehen". Deshalb empfahl er dieses Konzept. Die Debatte entzündete sich am Verfahren: "Es ist eine tolle, beeindruckende Idee", sagte Grünen-Fraktionschef Norbert Czerwinski. Den Prozess dorthin bezeichnete er jedoch als "intransparent", weil dem geordneten Wettbewerbsverfahren 2008/09 nun Einzelentscheidungen folgten. Das kritisierte auch Bruno Braun vom Bund Deutscher Architekten in einem offenen Brief. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) bezeichnete Czerwinskis Vorwürfe als "kleinkariert".

Die rot-grüne Opposition lehne das Projekt Kö-Bogen seit Jahren ab. Dabei seien von dem "brillanten Entwurf" Ingenhovens auch die Bürger begeistert. Bei der Begeisterung ist die SPD an der Seite von Schwarz-Gelb. "Uns hat dieser Entwurf überzeugt", sagte Fraktionschef Markus Raub. "Es ist sehr gut, dass wir zum Ende der Ratsperiode eine so breite Mehrheit hinbekommen", sagte Gudrun Hock (SPD). Einen Antrag der Genossen, den Entwurf genau so zu realisieren, lehnten CDU und FDP ab. Das sei nicht nötig, "das wird selbstverständlich so umgesetzt", sagte Alexander Fils (CDU).

(cwo)
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